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© DaimlerChrysler AG
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hoffnungsvollen Entwicklung? "Biotrol"-Zumischung in den E-Klasse-Tank
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Die DaimlerChrysler AG hat am Montag in Stuttgart im Rahmen ihrer Umwelt-Pressekonferenz den weltweit ersten synthetischen
Diesel-Kraftstoff vorgestellt, der beim Autofahren die CO2-Bilanz in der Atmosphäre nicht belastet. Dieser Kraftstoff wird
durch vollständige Verwertung von organischen Substanzen hergestellt. Das bei der Verbrennung im Motor entstehende
Kohlendioxid ist beim Wachsen der Pflanzen der Luft entnommen worden.
Damit entfällt die seit der Geburtsstunde des Automobils gegebene Situation von zusätzlichem Eintrag von Kohlendioxid in die
Atmosphäre durch den aus Erdöl hergestellten Kraftstoff beim Autofahren. Entsprechend hoch bewertet der Konzern die
Herstellung des Biokraftstoffs: Prof. Jürgen Hubbert, im DaimlerChrysler-Vorstand verantwortlich für die Mercedes Car Group:
"Wir stehen am Anfang einer hoffnungsvollen Entwicklung."
Der Kraftstoff wird in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekt gemeinsam mit der Firma Choren
in Freiberg in Sachsen hergestellt. Dort hat Choren eine Anlage aufgebaut, in der Biomasse aus Holzresten zu Kraftstoff
umgesetzt wird. Dies ist die erste Anlage ihrer Art weltweit. Dem Forschungsprojekt hatte sich im Herbst letzten Jahres
auch Volkswagen angeschlossen.
Der neue Biokraftstoff, dem DaimlerChrysler den Kunstnamen "Biotrol" gegeben hat, kann den bisherigen Kraftstoffen
bedenkenlos beigefügt werden. Ob er sogar zu 100 % getankt werden kann, oder ob dann Modifikationen an den Motoren
erforderlich sind, soll in den jetzt beginnenden Forschungsarbeiten geklärt werden. Dazu hat der Konzern heute eine eigene
Tankstelle eröffnet, an der Forschungsfahrzeuge in wachsender Zahl den neuen Kraftstoff tanken werden. Gegenstand der
Forschung sind außerdem Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Fragen der nachhaltigen Produktion und Fragen zur Energiebilanz.
Die Herstellungskosten für Biotrol liegen nach Angaben des Konzerns mit zur Zeit rund 70 Cent je Liter noch beim Zwei- bis
Dreifachen der Kosten konventioneller Kraftstoffe. Mit der Weiterentwicklung der Herstellungstechnik und optimierter
Distribution erwartet DaimlerChrysler, dass die Kosten weiter sinken. Da biogene Kraftstoffe seit dem letztem Jahr von der
Mineralölsteuer ausgenommen sind, könnte Biotrol schon heute zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden.
Prof. Herbert Kohler, Umweltbevollmächtigter des Konzens und Forschungsdirektor, sagte während der Eröffnung der ersten
Zapfsäule: "Der neue Biokraftstoff, eine farblose, klare Flüssigkeit, unterscheidet sich grundsätzlich von allen anderen
bisherigen aus Biomaterial hergestellten Kraftstoffen".
Noch steht der Kraftstoff nur in kleinen Mengen zur Verfügung. Die Produktionsanlage von Choren ist ein Pilotprojekt, das
aber bald durch eine zweite Anlage mit einer höheren Herstellungskapazität und weiter entwickelter Technik ergänzt werden
soll.