Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Donnerstag, 28. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 6 Minuten
Kompaktmodell startet mit neuem Design als Fünftürer im Frühjahr 2004

Vorstellung: Das ist der neue Opel Astra

Bild anklicken für Großansicht und Fotoserie
Bild anklicken für Großansicht Neu ab 2004:
Opel Astra
© Opel AG
Opel hat heute erstmals offizielle Details und Bilder zum neuen Astra veröffentlicht, der wie sein schärfster Konkurrent VW Golf auf der IAA Mitte September in Frankfurt seine Premiere feiern wird.

Der Auftritt der inzwischen dritten Astra-Generation bzw. der insgesamt achten Generation, wenn der Vorgänger Opel Kadett mitgerechnet wird, ist insbesondere geprägt durch die neue Opel-Formensprache. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wirkt der Astra nun viel bulliger, erwachsener und selbstbewusster. Vorne kommt ein völlig neu gezeichneter Kühlergrill mit breiter Chromleiste und großem Opel-Logo zum Einsatz, der flankiert wird von zwei großen, weit in Motorhaube und Kotflügel hineingeschnitten Scheinwerfern. Unter dunklem Klarglas sitzen hier jeweils zwei Rundscheinwerfer und am äußeren oberen Ende ein runder Blinker. Die Nebelscheinwerfer finden ihren Platz in der mit großen Lufteinlässen gestalteten Frontschürze. Die Scheinwerferreinigungsanlage sitzt nun, wie etwa schon beim Golf IV, verdeckt in der Stoßstange.

Die Seitenlinie ist gekennzeichnet durch ein stark nach hinten abfallendes Dach und Opel-typisch große Außenspiegel. Dazu gibt es erstmals beim Astra vernünftige Bügel-Türgriffe. Die untere Fensterkante ist wiederum mit einem Chromstreifen verziert, darunter gibt es eine deutliche Kante der Außenfläche. Der seitliche Blinker sitzt weiterhin im Kotflügel, und zwar genau an der Kante zur vorderen Tür und offenbar bewusst nicht in Höhe der Türgriffe. Der Tankdeckel bleibt rund und behält auch eine hervorstehende Nase zum Öffnen - eine von innen betätigte Öffnung ist demnach nicht zu erwarten. Wie schon beim Vectra vertrauen die Rüsselsheimer auch beim Astra auf stark ausgestellte Kotflügel, die allerdings, auch wie beim Vectra, etwas aufgesetzt wirken.

Das Heck dominieren große mandelförmige Heckleuchten, die den ersten Bildern nach zu urteilen auf eine klassische Einteilung verzichten. Der obere Teil ist laut Opel in einer neuartigen "Translucent"-Technologie ausgeführt, die durch eine spezielle Lichtstreuung jeden Astra-Fünftürer auch bei Dunkelheit unverwechselbar macht - ein Trend, den Volkswagen schon länger verfolgt. Die Heckklappe reicht weit in die voluminöse Heckschürze herein und wird ebenfalls von einer Chromleiste verziert. In der Heckschürze findet nun auch das Kennzeichen seinen Platz, das - ebenfalls ein Novum beim Astra - endlich von zwei Leuchten erhellt wird. Der Dachabschluss ist von einem kleinen Spoiler flankiert, der auch die recht schmale dritte Bremsleuchte aufnimmt. Insbesondere von schräg hinten wirkt der Astra allerdings ein bisschen zerklüftet.

Einen Blick ins Interieur hat Opel bisher nicht gewährt. Die dortige Gestaltung, so heißt es, mute "dynamisch" an. Opel-Design-Direktor Martin Smith: "Hier dominieren klare, gespannte Flächen, die mit dem Exterior harmonieren. Entsprechend hochwertig in optischer und haptischer Qualität wurden die Materialien und Oberflächen gestaltet." Ein besonderes stilistisches Kennzeichen ist der charakteristische Knick in der Mittelkonsole, der die so genannte "Bügelfalte" der Motorhaube aufnimmt. Das Platzangebot ist gegenüber dem Vorgänger leicht gewachsen - auch eine Folge der etwas größeren Außenmaße. Der Radstand allerdings blieb mit 2,61 Metern praktisch unverändert (plus vier Millimeter).

Zu den Technik-Highlights zählt das als Extra angebotene vernetzte, adaptive Fahrwerkssystem IDSPlus (Interaktives Dynamisches FahrSystem) mit einer elektronischen Dämpferkontrolle (CDC, Continous Damping Control). Basis für die Vernetzung ist die neue Elektronik-Architektur mit drei CAN-BUS-Systemen. Dank CDC reagieren die Stoßdämpfer in Echtzeit auf Veränderungen der Straße oder der Fahrweise und stellen sich so optimal auf die herrschenden Bedingungen ein. Zusätzlich hat der Astra-Fahrer die Möglichkeit, per Knopfdruck vom Cockpit aus ein Sport-Setup zu wählen, das nicht nur die Stoßdämpferabstimmung regelt, sondern auch das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Charakteristik der elektrohydraulischen Lenkung. In Verbindung mit Automatikgetriebe oder der Easytronic werden zudem die Schaltpunkte im Sinne einer sportlichen Fahrweise gesteuert.

Ebenfalls neu in der Kompaktklasse ist das optional erhältliche dynamische Kurvenlicht AFL. Zur Serienausstattung dagegen gehört offenbar ein Lichtsensor - der hoffentlich die Scheinwerfer nicht erst so spät aktiviert wie bei manch anderem Hersteller.

Für den Antrieb sind fünf Benzin- und drei Dieselmotoren mit Hubräumen von 1,4 bis 2,0 Liter und einem Leistungsspektrum von 80 bis 200 PS vorgesehen. Alle Triebwerke sind Vierventil-Vierzylinder, gehören zur ECOTEC-Familie und erfüllen die Euro 4-Abgasnorm. Einstiegsmotorisierung wird künftig ein nur noch 1,4 Liter großer Motor sein, der rund 90 PS leisten wird. Darüber rangieren die wegen der neuen TWINPORT-Technologie besonders sparsame 1,6-Liter-Maschine mit 103 PS und das bekannte 1,8 Liter-Triebwerk mit 125 PS. Die Topmodelle werden angetrieben von zwei neuen aufgeladenen Benzinern mit 170 und 200 PS aus jeweils zwei Litern Hubraum; die 2,2 Liter-Saugervariante wird nicht mehr angeboten. Die Diesel-Range beinhaltet neben den 80- und 100 PS-Varianten insbesondere einen ganz neuen CDTI, der aus 1,9 Litern satte 150 PS schöpft. Letzterer ist wie die beiden Turbo-Benziner serienmäßig mit einem neuen 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt. Die anderen Varianten müssen mit einem Fünfganggetriebe Vorlieb nehmen; auf Wunsch sind auch eine allerdings nur vierstufige Automatik sowie das weiterentwickelte automatisierte Schaltgetriebe "Easytronic" zu haben.

Wenn auch die erste Vorstellung heute noch vor der Präsentation des Golf V erfolgt, so verhält es sich bei der Markteinführung genau andersherum: Der Golf startet noch im Herbst, während Opel sein neues Volumenmodell erst im Frühjahr 2004 auf die Straßen schickt. Zunächst steht vom Astra nur die fünftürige Version zur Verfügung, später folgen dann der Caravan und ein besonders sportlich getrimmter Dreitürer. Ob es den Rüsselsheimer gelingen wird, den Platzhirsch Golf von seiner jahrzehntelangen Spitzenposition zu verdrängen, bleibt abzuwarten, wenn es auch nicht sehr wahrscheinlich ist. Dennoch kann man schon jetzt konstatieren: Der Astra C ist der mit Abstand schönste und beste Astra, den Opel je gebaut hat.

Astra in Motion: Video-Trailer zum Anschauen (ca. 35 sec)
  QuickTime Real Player Windows
Media Player
ISDN anschauen anschauen anschauen
DSL anschauen anschauen anschauen
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.