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Freitag, 29. März 2024
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Viertüriges Coupé auf E-Klasse-Basis geht vermutlich 2004 in Serie

IAA: Mercedes zeigt die Vision CLS

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Mercedes CLS
© DaimlerChrysler AG
Vor einiger Zeit war in den Auto-Zeitungen die Rede von einem geplanten viertürigen Coupé des Audi A4. Daraus ist nichts geworden, aber das Konzept als solches hat offenbar Zukunft, denn ein anderes Gerücht hat sich heute bestätigt: Mercedes plant eine neue Variante der E-Klasse. Die auf der IAA gezeigte Studie "Vision CLS" versucht ebenfalls, den Spagat zwischen praktischer Limousine und optisch gefälligerem Coupé zu gehen.

"Mit der Vision CLS sind wir eine Coupé-Generation voraus", sagt Mercedes-Chef Professor Jürgen Hubbert. "Die Idee eines viertürigen Coupés eröffnet interessante Möglichkeiten und soll vor allem jene Menschen ansprechen, für die Autos und Autofahren eine Leidenschaft sind."

Der 4,91 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,39 Meter hohe CLS (zum Vergleich die Daten der Limousine: 4,81 / 1,82 / 1,45 Meter) soll nicht nur durch die Fondtüren besonders praktisch sein, sondern trotz unveränderten Radstands auch reichlich Platz bieten. Sowohl die Knie- als auch die Kopffreiheit und der Schulterraum überragen laut Mercedes die bei Coupés dieser Größenklasse üblichen Maße. Der Sitzplatzabstand - gemessen vom Hüftpunkt vorn bis zum Hüftpunkt hinten - beträgt 829 Millimeter und liegt damit auf Limousinen-Niveau. Der Kofferraum fasst 470 Liter (Limousine: 540 Liter).

Angetrieben wird die Studie von einem Sechszylinder-Diesel mit Biturbo-Aufladung, der 265 PS und 560 Newtonmeter bei 2.000 Umdrehungen (und damit mehr als je zuvor in einem Triebwerk dieser Art) leistet. So motorisiert stürmt der CLS denn auch in nur 6,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht natürlich auch eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Der durchschnittliche Verbrauch liegt laut Mercedes bei 7,5 Litern; die EU4-Abgasnorm wird dank eines Partikelfilters erfüllt. Hubraum und Bauweise des Motors mögen die Stuttgarter noch nicht verraten. Die Kraftübertragung übernimmt die bisher den Benziner-Achtzylindern vorbehaltene Siebengang-Automatik.

Das Fahrwerk ist sportlicher, sprich härter, abgestimmt als bei der Limousine. Die Studie rollt auf Felgen mit nicht weniger als 19 Zoll Größe und Mischbereifung (255/35 vorne, 285/35 hinten).

Der CLS bekommt eine eigenständige Front mit neuem Scheinwerfer-Design und dem kleinen Kühlergrill. Außerdem fallen neue Außenspiegel auf, die nicht wie von Mercedes gewohnt direkt an der Karosserie anliegen, und - bei einem Coupé wohl Pflicht - rahmenlose Seitenscheiben. Das Dach besteht größtenteils aus Glas und sorgt so wie bei etlichen anderen Neuvorstellungen für eine helles, großzügiges Ambiente - eindeutig ein neuer Trend. Apropos Ambiente: Innen verwöhnt die Studie mit reichlich Eichenholz - wohlgemerkt nicht Holzdekor - und Leder an Sitzen, Seitenverkleidungen, Instrumententafel und A-Säulen. Die Serienausstattung ist üppiger als gewohnt und beinhaltet neben der Siebengang-Automatik auch Kurvenlicht, Luftfederung, Parameter-Lenkung und anderes mehr.

Die Studie soll nach offizieller Darstellung die Meinung und das Interesse der Messebesucher abfragen, aber es wird allgemein angenommen, dass der Serien-CLS in ungefähr einem Jahr auf dem Pariser Autosalon vorgestellt und bald danach in den Verkauf gehen wird. Dann allerdings, so ist nicht zuletzt aufgrund der Modellbezeichnung zu vermuten, mit einem nicht unmerklichen Preisaufschlag gegenüber der Limousine, sprich: nicht allzu weit entfernt von der S-Klasse. BMW hat mit dem 6er-Coupé - ab 72.000 Euro - hier eine schlechte Vorreiterrolle übernommen.
text  Hanno S. Ritter
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