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Freitag, 29. März 2024
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Volvo-Busse erfüllen Euro 5-Norm und EEV-Standard

Berliner Verkehrsbetriebe stellen besonders umweltfreundliche Busse in Dienst

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben am Donnerstag auf dem Omnibusbetriebshof in Zehlendorf 25 neue Omnibusse vorgestellt, die als erste in Europa den derzeit anspruchsvollsten Abgasstandard EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) erfüllen. Sie werden künftig im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein - erkennbar am Motiv eines Zitronenfalters mit dem Schriftzug "...natürlich mobil", einem Gütesiegel des Bundesumweltministeriums (BMU) für anspruchsvolle Umweltqualität im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV).

Bundesumweltminister Jürgen Trittin begrüßte beim "Roll-out" der Busse im Betriebshof Zehlendorf das besondere Engagement der BVG bei der Umsetzung eines modernen und umweltfreundlichen Nahverkehrskonzepts für die Hauptstadt. Die BVG als eines der größten europäischen ÖPNV-Unternehmen leiste seit Jahren Schrittmacherdienste für die ganze Branche in Sachen Rußfilter, sagte Trittin. "Noch wird bei den PKW-Herstellern über den Russfilter lamentiert, da ist in BVG-Bussen bereits eine neue, effizientere Technik im Einsatz."

Der Einsatz der besonders sauberen Berliner Dieselbusse ist ebenso wie die vor einem Jahr abgeschlossene komplette Umstellung der Busflotte in Frankfurt (Oder) auf Erdgasantrieb Teil eines BMU-Pilotvorhabens "Anspruchsvolle Umweltstandards im ÖPNV", das auch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert wird. Dafür wurden bislang insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ziel des Vorhabens ist es, umweltfreundliche Konzepte für den öffentlichen Nahverkehr zu entwickeln und umzusetzen sowie die ÖPNV-Unternehmen für den kommenden europäischen Wettbewerb fit zu machen. Damit ist zugleich ein Signal an die Fahrzeughersteller verbunden, umweltschonende Busantriebe zu entwickeln.

Die Volvo-Busse erreichen nach BVG-Angaben eine Abgasqualität, die die erst ab dem Jahr 2008 vorgeschriebene europäische Norm Euro 5 bereits jetzt deutlich unterschreite. Eine ausgeklügelte Kombination von Rußfiltertechnik und Abgasrückführung schafft, was bislang nur bei Erdgas- und Wasserstoffbussen möglich schien. Auch wirtschaftlich sollen die EEV-Busse sich rechnen: Selbst ohne Bundesfördermittel seien, so die BVG, die umweltbedingten Mehrkosten gering und würden zugleich durch reduzierte Kostenrisiken beispielsweise beim Wiederverkauf der Fahrzeuge mehr als wett gemacht.

Neben anderen Maßnahmen wurden bereits seit 1999 bei BVG-Bussen sogenannte CRT-Filter (Continuously Regenerating Trap) eingebaut. Diese Kombination aus Oxidationskatalysatoren und wartungsarmen Partikelfiltern sowie der Einsatz von nahezu schwefelfreiem Dieselkraftstoff reduzieren, mit Ausnahme der Stickoxide, die gesetzlich begrenzten Schadstoffe drastisch. Mittlerweile wurden über 1.000 der rund 1.500 BVG-Busse umgerüstet, womit die Berliner über die größte CRT-Flotte weltweit verfügen.

Volvo war laut BVG der einzige europäische Hersteller, der Busse liefern konnte, die die EEV-Standards erfüllen. Der Sechszylinder-Diesel mit 7,3 Litern Hubraum leistet 275 PS und ein maximales Drehmoment von 1.260 Newtonmetern bei 1.300 Touren. Der Verbrauch wird mit knapp 50 Litern pro 100 Kilometer Stadtverkehr angegeben.
text  Hanno S. Ritter
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