Lesezeit: ~ 2 Minuten
Volvo-Busse erfüllen Euro 5-Norm und EEV-Standard
Berliner Verkehrsbetriebe stellen besonders umweltfreundliche Busse in Dienst
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben am Donnerstag auf dem Omnibusbetriebshof in Zehlendorf 25 neue Omnibusse
vorgestellt, die als erste in Europa den derzeit anspruchsvollsten Abgasstandard EEV (Enhanced Environmentally Friendly
Vehicle) erfüllen. Sie werden künftig im gesamten Stadtgebiet unterwegs sein - erkennbar am Motiv eines Zitronenfalters
mit dem Schriftzug "...natürlich mobil", einem Gütesiegel des Bundesumweltministeriums (BMU) für anspruchsvolle
Umweltqualität im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV).
Bundesumweltminister Jürgen Trittin begrüßte beim "Roll-out" der Busse im Betriebshof Zehlendorf das besondere
Engagement der BVG bei der Umsetzung eines modernen und umweltfreundlichen Nahverkehrskonzepts für die Hauptstadt. Die
BVG als eines der größten europäischen ÖPNV-Unternehmen leiste seit Jahren Schrittmacherdienste für die ganze Branche
in Sachen Rußfilter, sagte Trittin. "Noch wird bei den PKW-Herstellern über den Russfilter lamentiert, da ist in
BVG-Bussen bereits eine neue, effizientere Technik im Einsatz."
Der Einsatz der besonders sauberen Berliner Dieselbusse ist ebenso wie die vor einem Jahr abgeschlossene komplette
Umstellung der Busflotte in Frankfurt (Oder) auf Erdgasantrieb Teil eines BMU-Pilotvorhabens "Anspruchsvolle
Umweltstandards im ÖPNV", das auch von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert wird. Dafür wurden bislang insgesamt
2,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ziel des Vorhabens ist es, umweltfreundliche Konzepte für den öffentlichen
Nahverkehr zu entwickeln und umzusetzen sowie die ÖPNV-Unternehmen für den kommenden europäischen Wettbewerb fit zu
machen. Damit ist zugleich ein Signal an die Fahrzeughersteller verbunden, umweltschonende Busantriebe zu entwickeln.
Die Volvo-Busse erreichen nach BVG-Angaben eine Abgasqualität, die die erst ab dem Jahr 2008 vorgeschriebene europäische
Norm Euro 5 bereits jetzt deutlich unterschreite. Eine ausgeklügelte Kombination von Rußfiltertechnik und Abgasrückführung
schafft, was bislang nur bei Erdgas- und Wasserstoffbussen möglich schien. Auch wirtschaftlich sollen die EEV-Busse
sich rechnen: Selbst ohne Bundesfördermittel seien, so die BVG, die umweltbedingten Mehrkosten gering und würden
zugleich durch reduzierte Kostenrisiken beispielsweise beim Wiederverkauf der Fahrzeuge mehr als wett gemacht.
Neben anderen Maßnahmen wurden bereits seit 1999 bei BVG-Bussen sogenannte CRT-Filter (Continuously
Regenerating Trap) eingebaut. Diese Kombination aus Oxidationskatalysatoren und wartungsarmen Partikelfiltern sowie der
Einsatz von nahezu schwefelfreiem Dieselkraftstoff reduzieren, mit Ausnahme der Stickoxide, die gesetzlich begrenzten
Schadstoffe drastisch. Mittlerweile wurden über 1.000 der rund 1.500 BVG-Busse umgerüstet, womit die Berliner über die
größte CRT-Flotte weltweit verfügen.
Volvo war laut BVG der einzige europäische Hersteller, der Busse liefern konnte, die die EEV-Standards erfüllen. Der
Sechszylinder-Diesel mit 7,3 Litern Hubraum leistet 275 PS und ein maximales Drehmoment von 1.260 Newtonmetern bei
1.300 Touren. Der Verbrauch wird mit knapp 50 Litern pro 100 Kilometer Stadtverkehr angegeben.
text Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
|
Sie befinden sich im Archiv.
Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten
Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht.
Aktuelle Auto-News finden Sie hier.
|