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Samstag, 20. April 2024
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Kleiner Van kommt im Herbst mit fünf Motoren auf den Markt

Renault: Das ist die Serienversion des Modus

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Herbst: Renault Modus
Renault
Renault drückt aufs Tempo: Auf dem Genfer Autosalon im Februar zeigte der "Créateur d'Automobiles" die Studie Modus, und ließ auch keinen Zweifel daran, dass daraus schon bald ein Serienmodell werden sollte. Nun, gerade einmal drei Monate später, ist sie fertig, die Serienversion. Schon im Herbst soll der kleine Van zu den Händlern und auf die Straßen rollen. Über die Studie hatten wir bereits berichtet, und damals festgestellt, dass der erste Eindruck nicht der schlechteste sei. Betrachtet man das fertige Auto, so verfestigt sich dieses Gefühl.

Der Modus ist ein kleiner Van, der zwischen Clio und Mégane positioniert ist, die Hauptkonkurrenten heißen Opel Meriva, Fiat Idea, Lancia Musa und in gewisser Weise auch VW Caddy. Im Design entspricht der Modus weitgehend dem Messe-Exemplar: Bullig und für ein Fahrzeug dieser Größe kraftvoll steht er da, zeigt das typische Renault-Gesicht und ist auch der geschwungenen Sicke in den Flanken treu geblieben. Auffällig sind vernünftige Bügeltürgriffe, das kuppelförmige Dach mit dem steilen Heckabschluss und der prominent im Außenspiegelfuß platzierte Seitenblinker. Der ist, man glaubt es kaum, genauso wie sein Pendant im oberen Teil der Scheinwerfer gelb bzw. orange und nicht, wie sonst allenthalben üblich, weiß - gut möglich, dass Renault hier einen "Retro"-Trend vorwegnimmt. Die augenfälligste Veränderung gegenüber der Studie findet man am Heck: Die Klappe ist zwar ebenfalls zweigeteilt, im unteren Bereich aber deutlich schmaler als der zur Verfügung stehende Platz. Das bedingt jedenfalls zunächst eine ungewohnte Fuge und lässt den Modus von hinten schmaler wirken, als er ist.

Allzu viel an sonstigen Informationen mag Renault bisher nicht preisgeben, jedenfalls nicht für alle Medien. Klar ist nur, dass es im Interieur vergleichsweise üppig zugehen wird, was Platzverhältnisse und Variabilität anbelangt. Eine verschiebbare Rückbank, die sich im Handumdrehen von einer zwei- in eine dreisitzige verwandeln lässt, und die erwähnte doppelte Heckklappe sind Beispiele dafür. Dazu kommt ein gutes Raumgefühl, wofür in erster Linie das serienmäßige Glasdach verantwortlich ist. Es besteht aus zwei Hälften, deren vordere sich manuell nach außen öffnen lässt. Alternativ gibt es auch einen elektrischen Antrieb. Vom größeren Mégane abgeleitet ist auch das Fahrwerk, das zu einem besonders guten Geräuschkomfort beitragen soll.

Serienmäßig wird der kleine Van, der im spanischen Valladolid vom Band läuft, über ESP und eine Reifendruckkontrolle verfügen. Airbags wird man im Grundmodell voraussichtlich vier Stück finden, in den besseren Versionen oder als Extra auch sechs. Auch sonst verspricht Renault beste Eigenschaften in der passiven Sicherheit, wenn auch der angestellte Vergleich mit Oberklassefahrzeugen etwas gewagt erscheint. Als Extra gibt es auch Kurven- bzw. Abbiegelicht und Xenon-Scheinwerfer, und auch der praktische Fahrradträger fürs Modus-Heck wird lieferbar sein.

Unter der kurzen Haube werkelt je nach Käuferwunsch eines von drei Benzin- oder eines von zwei zum Verkaufsstart verfügbaren Diesel-Aggregaten. Basisantrieb ist ein 1,2 Liter-Motor mit 75 PS, darüber rangiert die 1,6 Liter-Version mit 88 und 113 PS. Die bekannten 1,5 Liter-Diesel leisten 68 und 82 PS, und Renault verspricht, dass sie endlich wie die Ottomotoren auch die EU4-Abgasnorm erfüllen werden, was auch Clio-, Mégane- und Nissan-Interessenten interessieren dürfte. Die Kraftübertragung obliegt in allen Fällen einem manuellen Fünfganggetriebe, das aus dem Mégane stammt; die beiden stärkeren Benziner sind wahlweise auch mit einer vierstufigen Automatik zu haben.

Alles Gold also? Nicht ganz. Die mittig angeordneten Instrumente sind Geschmackssache, aber sie treffen erfahrungsgemäß nur den Geschmack einer Minderheit - zumal, wenn sie völlig digital sind. Renault argumentiert, dass dieses Konzept auch allen Mitfahrern erlaube, sämtliche Informationen im Blick zu haben - als ob die das wollten, und als ob der Fahrer es unbedingt wollte. Wie bei Renault üblich, wird es ferner nicht weniger als fünf Designlinien und mutmaßlich drei Ausstattungsniveaus geben, was mehr Verwirrung als Durchblick schafft.

Preise für den auf einer gemeinsam mit Nissan entwickelten Plattform aufbauenden Modus hat Renault noch nicht veröffentlicht, aber man darf annehmen, dass sie sich stark an denen der Konkurrenz orientieren werden.
text  Hanno S. Ritter
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