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Pischetsrieder |
Die Pläne zur Einführung einer Steuerbegünstigung für Diesel-Pkw mit Rußfilter - und damit die schnelle weitere
Verbreitung der gesundheitsfördernden Technik - wird offenbar von Volkswagen in Berlin massiv bekämpft. Dies
berichtet das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe. Ein entsprechender Entschließungsantrag
der Koalitionsparteien sei in der Fraktion hängengeblieben, noch bevor es zu einer Abstimmung gekommen sei, schreibt
das Blatt. Grund sei ein "Brandbrief" von VW-Chef Bernd Pischetsrieder an SPD-Chef Müntefering, in dem der Manager
gegen die Pläne zu Felde ziehe. VW fürchte offenbar, dass eine Steuerermäßigung den französischen Herstellern
weitere Käufer zutreiben werde.
In dieser Woche sei die Rußfilter-Problematik auch Thema bei einem Treffen von Bundeskanzler Schröder mit den
Spitzen des europäischen Herstellerverbandes ACEA, dessen Präsident derzeit Pischetsrieder ist.
Peugeot/Citroën bieten in diversen Modellen die Filtertechnik serienmäßig an, seit neuestem auch im Kleinwagen
Peugeot 206. Auch bei BMW, Ford, Mercedes und Opel sind Partikelfilter als Extra oder Standardausstattung zu
haben, während der gesamte VW-Konzern bisher lediglich ein einziges Modell, den Passat 2,0 TDI, mit Rußfilter
anbieten kann. Ende April hatten die Wolfsburger stolz steigende Bestellraten des Filters beim Passat Variant
(zwölf Prozent, Limousine gleichbleibend fünf Prozent) gemeldet, das Fahrzeug als "Erster in Sachen Umwelt"
bezeichnet und auf das gute Abschneiden im Öko-Test-Ranking verwiesen.