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Dieses Mal |
Shell |
springen die Pferde für Premium-Diesel |
V-Power, der Kraftstoff, der laut Shell-Werbung Autos schneller und sparsamer werden lässt, kontroverse Diskussionen
um mögliche Auswirkungen auf die Betriebserlaubnis eines Autos auslöste und in einem ADAC-Test die Einlösung des
Versprechens schuldig blieb, gibt es nun auch als Diesel. Im Gegensatz zum Superbenzin geht es beim V-Power Diesel aber
nur in zweiter Linie um mehr Power und schon gar nicht um weniger Verbrauch. Vielmehr liegt der Fokus auf besserer
Verbrennung und weniger Abhängigkeit von Erdöl.
Der Kraftstoff besteht aus dem normalen Basiskraftstoff, einer synthetischen Komponente sowie einem speziellen
Additivpaket. Letzteres soll besonders auf die Anforderungen moderner Direkteinspritzer-Diesel zugeschnitten sein und
dort etwa Verschmutzungen in den Einspritzdüsen lösen können. Dies führe in der Folge zu besseren Beschleunigungswerten,
will der Ölmulti in Testfahrten festgestellt haben.
Der eigentliche Clou des Kraftstoffs ist aber die synthetische Komponente "Shell Gas-to-Liquids" (GTL). Sie wird in einem
speziellen Verfahren aus Erdgas hergestellt. Damit soll der neue Kraftstoff auch zur Versorgungssicherheit beitragen.
Bisher kann nach eigenen Aussagen GTL in nennenswertem Umfang nur von Shell produziert werden. Die Fertigungsstätte liegt
in Malaysia, ein weitere Raffinerie soll mit einem Investitionsvolumen von fünf Milliarden Dollar in Katar errichtet werden.
GTL (Cetanzahl über 70) ist kristallklar und den Angaben zufolge geruchslos, ungiftig und "biologisch
abbaubar". Bei seiner Verbrennung soll weniger Ruß entstehen als bei herkömmlichem Diesel. Deswegen haben laut Shell
auch Autobauer wie DaimlerChrysler und Volkswagen die Einführung des Premium-Sprits begrüßt und als Wegbereiter für die
Einführung zukünftiger Motorentechnologien bezeichnet.
Shell V-Power Diesel wird von Shell zusätzlich zum Standard-Diesel angeboten und zunächst 99,9 Cent kosten. Die Einführung
erfolgt ab sofort an einer Reihe von Tankstellen im Hamburger Raum und in Berlin, bis September flächendeckend und ab
2005 an allen Stationen. Auch in Österreich steht der Start kurz bevor. Inhaber der Shell-Kundenbindungskarte "Clubsmart"
erhalten pro getanktem Liter anfänglich fünf statt einem Punkt gutgeschrieben.