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Gruppenbild mit |
Volkswagen |
T(o)uareg: VW unterstützt das namensgebende Volk |
Wenn die Welt einen Rand hat, dann scheint er dort zu sein, wo die Tuareg seit Jahrhunderten leben: in einem Lebensraum aus
Geröll, Sträuchern und vor allem Sand. Die Heimat der Tuareg sind die Gebirge und Wüsten im Nordwesten Afrikas - in Niger,
Mali, Algerien, Libyen und in Burkina Faso. Die Luft ist trocken und heiß, selbst im Winter misst das Thermometer an die
vierzig Grad. Die meisten der insgesamt rund einer Million Tuareg sind Nomaden oder Halbnomaden: Sie ziehen mit ihren
Dromedaren und Ziegen durch die Wüste und verweilen dort, wo sie eine Weide fürs Vieh finden. Nach einigen Tagen oder
Monaten, wenn die Weide abgefressen ist, zieht die Gruppe weiter. Weil ihre indigogefärbten Gesichtsschleier die Haut blau
färben, werden die Tuareg auch "die blauen Männer aus der Wüste" genannt. Die Tuareg sind keine Schwarzafrikaner, sondern
ein Berbervolk, in früheren Jahrhunderten gefürchtet wegen ihrer Kampfkraft und Raublust. Die Haut hinter den Schleiern
verrät den Unterschied zu den schwarzafrikanischen Nachbarn: Sie ist heller und wie aus Leder. Nur die Augen sind schwarz.
Die Touareg, jene mit dem "o" im Namen, haben keine schwarzen Augen, sondern leuchten mit HiTech-Licht aus
Klarglasscheinwerfern in die Umgebung. Dennoch, VW sieht jede Menge Gemeinsamkeiten zwischen dem teuren Geländewagen und
den Tuareg. Anders als bislang bekannte Automobile des Segmentes verbinde ersterer "in einer neuen Fahrzeugphilosophie die
Eigenschaften eines hochwertigen Geländewagens mit den Komfortmerkmalen einer Oberklasse-Limousine und den dynamischen
Attributen eines Sportwagens", heißt es blumig aus Wolfsburg. Damit passe sich das Auto genau wie seine Namensgeber nahezu
jeder Situation an.
Interessanter als die PR-Blasen sind konkrete Hilfsprojekte, an denen sich VW jetzt ebenfalls beteiligt. In Absprache mit
dem deutschen Tuareg-Experten Professor Georg Klute von der Universität Bayreuth entschied man sich für drei Projekte in
den am schlechtesten versorgten Landstrichen im Norden von Mali. Ein Wasserprojekt im Dorf Andéranboukane soll 30 Familien
die Möglichkeit der Landwirtschaft geben, und aus dem Handel mit überschüssigen Erträgen soll der Unterhalt und sogar eine
Vergrößerung dieser Anlage sichergestellt werden. Um den Kindern später bessere Chancen auf eine bessere Ausbildung sowie
der Stärkung ihrer Volksgruppe zu geben, unterstützt VW außerdem zwei Schulprojekte in den Dörfern Anouzagren und Tin
Essako. Das Investitionsvolumen beziffert VW auf 200.000 Euro - sicher ein guter Ansatz, aber auch nicht wirklich viel.
Ein ordentlich ausgestatteter Touareg schlägt je nach Motorisierung schon mit 50 bis 80.000 Euro zu Buche.
Um eine nachhaltige Förderung zu schaffen, hat sich aus Beteiligten und Interessenten dieses Projekts ein privater Verein
gegründet. Tamat e.V. möchte für die kommenden Jahre noch weitere Hilfsprojekte in den Tuareg-Gebieten schaffen. Denkbar
sind etwa weitere Schulen, Brunnen oder handwerkliche Ausbildungsstätten. In diese Hilfen können sich auch spendenbereite
Interessierte einbringen - ob mit oder ohne Touareg. Detailinformationen und die Bankverbindung finden sich auf der
nachfolgend verlinkten Website des Vereins.