Rolls-Royce: Das Cabrio wird gebaut

Auf dem Genfer Salon im Frühjahr 2004 stand es — das große Cabrio "100EX" auf Basis des Rolls-Royce. Gedacht als ein Einzelstück zum 100jährigen Firmenjubiläum sollte es auf diversen Veranstaltungen rund um den Globus Aufmerksamkeit erzeugen. An eine Serienproduktion sei nicht gedacht, hieß es seinerzeit, wenn der englische Autobauer auch wissen ließ, die Buchstabenkombination "EX" stehe seit jeher für "Experimental Car", die "seriennäher" seien als reine Concept Cars.

Was zu erwarten war, ist nun offiziell: Rolls-Royce hat am Mittwoch im englischen Goodwood bestätigt, dass das Cabrio tatsächlich gebaut wird. Die Markteinführung — wenn ein solches Wort bei einem offenen Rolls auch etwas unpassend klingen mag — soll den Planungen zufolge 2007 erfolgen. Das Design werde auf dem "100EX" basieren, während die Plattform mit Aluminium-Spaceframe-Technologie natürlich der bekannte Phantom liefert. Aus diesem stammt auch der 6,75 Liter große V12-Motor; der nicht weniger als neun Liter große Sechzehnzylinder aus der Studie bleibt also experimental. Auch die Karosserie soll in der "Serie" etwas kleiner ausfallen.

Das viersitzige Cabrio, vorerst auf den Namen "RR02" getauft, wird wie der Phantom im neuen RR-Werk Goodwood weitgehend von Hand gebaut werden. Die Entscheidung für das Luxus-Cabriolet ist auch als Statement der Konzernmutter BMW bezüglich der Zukunft von Rolls-Royce und dem Standort Großbritannien zu sehen. Der Verkauf des Phantom läuft bisher schlechter als prognostiziert, wenn auch nach wie vor viel Optimismus verbreitet wird. Erst kürzlich verlor Rolls-Royce mit Karl-Heinz Kalbfell den zweiten Chef innerhalb von nur wenigen Monaten.

Darf man bei einem solchen Auto über den Preis sprechen? Ja, aber nur kurz: Mindestens 400.000 Euro dürfte es kosten — netto. Mehr Informationen zur Studie und eine große Fotostrecke finden Sie unter dem nachfolgenden Link.