2004, so sagt man, war kein gutes Jahr für die Autobranche. Das stimmt letztlich auch, aber es gibt Hoffnung:
Je näher das Jahr dem Ende entgegen ging, desto besser wurden die Zahlen. Den positiven Signalen der beiden
Vormonate folgte ein "grandioser Dezember", wie sich das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ausdrückt - mit einem Spitzenwert von
281.748 neu zugelassenen Pkw. "Selbst in den konjunkturstarken 1990er Jahren wäre dieser Wert in der Automobilbranche
»salonfähig« gewesen", so KBA-Präsident Ekhard Zinke. Gegenüber Dezember 2003 ergibt sich ein Plus von
deutlichen 21,5 Prozent.
53,3 Prozent aller Neuzulassungen waren gewerblicher Art. Kompakte Fahrzeuge der Unteren Mittelklasse und vielseitig
einsetzbare Vans und dergleichen sind weiterhin von steigender Beliebtheit. Ebenfalls im Aufschwung sind Geländewagen
und Cabriolets. Die Kraftstofffrage fiel auch 2004 zu Gunsten der Diesel-Variante aus. Innerhalb eines Jahres stieg
der Selbstzünder-Anteil von 39,9 auf 44,0 Prozent. Schon 2005 könnte die 50-Prozent-Marke erreicht sein, so das KBA.
Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr rund 3,775 Mio. Fahrzeuge, darunter 3,27 Mio. Pkw, sowie weitere gut 240.000
Anhänger neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht einem Plus von 1,1 Prozent bzw. 9,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Minus waren lediglich Motorräder und Busse. Pkw schafften ein Plus von 0,9 Prozent, Nutzfahrzeuge von 6,2 (Lkw) bzw.
19,7 Prozent (Sattelzugmaschinen).
Bezogen auf die einzelnen Autohersteller konnten hohe Zugewinne insbesondere die südkoreanischen Marken Hyundai
(32,5 %), Daewoo (zukünftig Chevrolet, 29,8 %) und Kia (29,2 %) erreichen. Die kleinen Autobauer Ssangyong und Maserati
steigerten ihren Absatz um 215 bzw. 73,5 Prozent - wenn auch auf niedrigem Niveau. Bei den deutschen Marken waren
Smart (+ 14,4 %), Porsche (+ 13,8 %) und BMW (+ 9,2 %) besonders erfolgreich. Französische Modelle waren weniger gefragt.
Die stärksten Rückgänge wurden im vergangenen Jahr bei Renault (19,4 %) beobachtet. Mit roten Zahlen leben müssen
u.a. auch Nissan, Mitsubishi, Mercedes, Fiat, Citroën, Audi und Alfa. Europas größter Autobauer Volkswagen erreichte am
Ende noch ein Plus von 0,4 Prozent, während Seat und Škoda um 10,4 bzw. 14,4 Prozent zulegen konnten.
Dem Plus von 1,1 Prozent aller neu zugelassener Kfz im Jahre 2004 steht ein Minus von 2,4 Prozent bei den
Besitzumschreibungen gegenüber. Mit Ausnahme der Kfz-Anhänger (+ 0,6 %) waren die Halterwechsel bei allen
Fahrzeugarten gegenüber 2003 rückläufig, besonders ausgeprägt bei den Sattelzugmaschinen. Auch im Vergleich mit dem
Vormonat ist die Statistik weitgehend rot gefärbt - aber der Dezember ist natürlich nie ein guter Monat für
Gebrauchtwagen(ver)käufer.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.