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Der Leit-Golf: R32 mit 250 PS-V6 |
Volkswagen |
Rund zwei Jahre nach der Einführung des Golf V krönt Volkswagen seine wichtigste Baureihe zur IAA wieder mit
einem Sechszylinder. Die Modellbezeichnung R32 steht für den Hubraum – und auch für den Preis.
Unter der Haube arbeitet der bekannte V6-Benziner mit 250 PS. Damit erreicht der stets allradgetriebene Golf die
Tempo 100-Marke in 6,5 (alter R32: 6,6) Sekunden, sofern mit dem serienmäßigen Sechsganggetriebe geschaltet wird,
und sogar in 6,2 Sekunden, wenn das aufpreispflichtige DSG an Bord ist. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250
(246) km/h.
Äußerlich ist, wie bei einem "R"-Modell nicht anders zu erwarten, Zurückhaltung nicht angesagt. Der neue "Leit-Golf"
gibt sich von vorne respektive im Rückspiegel anderer Autos an jenem Wappenkühlergrill zu erkennen, den prinzipiell
auch der GTI (200 PS) trägt, der hier aber vollständig verchromt ist. Im oberen Bereich weist der Kühlergrill
Alu-Doppelquerstreben auf. Ein große Frontschürze mit drei Lufteinlässen komplettiert den Auftritt.
Darüber hinaus besitzt der R32 als einzige Golf-Variante einen auch im unteren Drittel komplett in Wagenfarbe gehaltenen
Front-Stoßfänger und seitlich je ein Luftleitelement, das seine stilistische Fortsetzung im Seitenschweller und in der
Heckschürze findet, die - abgesehen von einem mittig angedeuteten schwarzen Diffusor - ebenfalls komplett lackiert ist.
Weil der Diffusor tatsächlich keiner ist, kümmert sich ein großer Dachspoiler um den nötigen Abtrieb. Die Heckansicht
wird aber insbesondere bestimmt durch die beiden zentralen Endrohre aus poliertem Edelstahl.
Außerdem haben die Wolfsburger dem stärksten Serien-Golf aller Zeiten 18 Zoll-Räder im 10-Doppelspeichen-Design
mit 225/40er-Pneus und blaue Bremssättel spendiert. Das Fahrwerk liegt um 20 Millimeter tiefer als in der Serie
und ist neu abgestimmt.
Im Innenraum gibt es modifizierte Instrumente, äußerst prägnante Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, Pedale
in Alu-Optik, einen speziellen Schaltknauf, ein abgeflachtes Sportlenkrad mit Lochleder und diverse Applikationen.
Serienmäßig liefert VW den R32 mit BiXenon-Licht, Radio, zehn Lautsprechern, Alarmanlage, Reifendruckkontrolle,
Regensensor und Klimaautomatik aus, was nicht schlecht ist, aber keinesfalls "komplett", wie heute viele Medien
unreflektiert behauptet haben.
Der Preis beträgt ab 32.200 Euro - was viel klingt (und es auch ist), sich aber im Hinblick auf Mehrleistung,
zusätzliche Zylinder, Ausstattung und den Allradantrieb etwa im Vergleich zum GTI (24.200 Euro) wieder etwas
relativiert. Bestellt werden kann ab dem 19. August, die Markteinführung erfolgt Ende September. Typisch VW
und lobenswert: Auch eine fünftürige Version ist erhältlich.
Der erste R32 mit 241 PS debütierte erst im August 2002, nur ein Jahr vor dem Auslaufen der vierten Golf-Generation.
Er verkaufte sich dreimal so gut wie ursprünglich geplant. Einen R32 im Schafspelz wird es zunächst weiterhin nicht
geben, auch wenn das Konzept in Golf III und IV durchaus Freunde hatte. Die Alternative heißt dann beispielsweise
Audi A3 3,2 quattro - ab 31.500 Euro.