|
Leicht aufgewertet: Renault Kangoo |
Renault |
Ein Traumauto sieht anders aus, doch der Kangoo ist sympathisch: Er will nicht sportlich sein oder "in", und auch
mit "Premium" hat er nichts am Hut. Er gehört vielmehr zu den wenigen verbliebenen Autos, die einfach nur ehrlich,
praktisch, recht klassenlos und bezahlbar sind. Auch die jüngste Modellpflege ändert daran nichts.
Die überarbeiteten Modelle geben sich äußerlich nur an Details zu erkennen: So erhalten fortan alle Versionen weiße
Blinkergläser vorne, einen leicht modifizierten Kühlergrill, neue Radkappen und eine teilweise neue Farbpalette. Die
Top-Ausstattung zeichnet sich zudem durch komplett in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger aus.
Renault wäre nicht Renault, hätte man im Zuge des Facelifts nicht auch die Ausstattungslinien verändert und
insbesondere neu benannt. So stehen künftig die Ausstattungsniveaus "Authentique", "Edition Campus" und "Privilège"
zur Wahl. Ab dem Basismodell sind jetzt die Lüftungsdüsen und der Griff des Handschuhfachs im unteren Teil der
zweifarbigen Armaturentafel durchgehend hell gehalten. Auch die Türöffner und weitere Details bekommen neue
Farben. Schließlich gibt es, wie bei fast jedem Facelift, neue Polsterstoffe.
Interessanter sind die jene Optionen, die jetzt als Extra zur Verfügung stehen und teilweise bereits aus dem Scénic
bekannt sind, als da wären eine gepolsterte und stufenlos einstellbare Mittelarmlehne, eine 4,6 Liter große
Schublade unter dem Beifahrersitz, ein zweiter, ausklappbarer Innenspiegel zum Beobachten von Kindern im Fond
und schließlich Kartentaschen und klappbare Tischchen an den Rückseiten der Vordersitzlehnen.
Diese vier Extras sind als Paket "Famille" gebündelt, das wiederum für die "Edition Campus"-Modelle optional und im
"Privilège" serienmäßig verbaut wird.
Außerdem spendiert Renault dem Bordcomputer die neuen Funktionen Außentemperatur- und Reichweiten-Anzeige. Gegen
Aufpreis gibt es im Topmodell eine Follow-me-Home-Funktion für das Licht und Scheibenwischer mit
geschwindigkeitsabhängiger (nicht manuell justierbarer) Intervallschaltung, wobei unklar bleibt, ob auch diese
nur im "Privilège" zu haben sind.
Die wichtigste Neuheit freilich betrifft die bekannten 1,5 Liter-Diesel-Motoren, die jetzt 68 und 85 PS leisten
(bisher: 65 und 80/82) und vor allen Dingen die EU4-Abgasnorm erfüllen. Die beiden Benziner (1,2/75 PS und 1,6/98 PS)
bleiben unverändert im Angebot. Das stärkere Aggregat ist wie bisher auch mit einer vierstufigen Automatik zu haben.
Die Aufwertungen gelten auch für die 4x4-Modelle, die im Falle des Diesels aber nach wie vor von einem ebenfalls
84 PS starken, aber 1,9 Liter großen Diesel angetrieben werden, der weiterhin nur EU3 erfüllt. Ob und ggf. wann und
inwieweit auch die Rapid-Versionen überarbeitet werden, ist nicht bekannt. In Planung ist dagegen, die in Frankreich
bereits eingeführte Erdgas-betriebene Variante auch nach Deutschland zu bringen; einen Zeitpunkt nannte Renault noch
nicht.
Preise liegen ebenfalls noch nicht vor, dürften aber höchstens marginal über dem bisherigen Niveau liegen, was etwa
eine Spanne von 13.100 bis 16.750 Euro bedeutet. Im Oktober beginnen die Auslieferungen. So weit, so gut, mag man
sagen, doch trotzdem bleiben drei Wünsche offen: Rußfilter für die Diesel sowie ESP und Kopfairbags für alle.