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IAA-Studie: BMW Z4 Coupé |
BMW |
Einen Mittelweg gab es kaum: Man fand es total klasse oder einfach nur schrecklich sinnlos und hässlich – das
Coupé des BMW Z3. Zur IAA legen die Münchner die Idee neu auf, und deren Serienumsetzung scheint so gut wie beschlossen.
Der Vorderwagen entspricht erwartungsgemäß dem des Roadsters. Dahinter haben die BMW-Designer ein kraftvolles,
betontes Heck geschaffen, dass am hinteren Seitenfenster den Marken-typischen "Hofmeisterknick" aufnimmt.
Das Auto wirkt wie sein Vorgänger stark hecklastig, was aber durchaus beabsichtigt ist: Die lange Motorhaube
muss nicht nur aus technischen und wirtschaftlichen Gründen bleiben, sondern gehört nach BMW-Doktrin auch
zu einem echten Sportwagen wie Sand zum Strand auf Sylt. Außerdem soll die Gestaltung pure Kraft signalisieren
- wie ein Raubtier, stets zum Sprung nach vorne bereit.
Weitere Elemente wie die gegenüber der offenen Version modifizierten Rückleuchten, die von hinten sichtbare Vertiefung
in der Dachmitte und der ausgeprägte, integrierte Heckspoiler mit seiner betont breiten dritten Bremsleuchte dürften für
Hinguck-Effekte sorgen. Dazu beitragen soll auch die Sonderlackierung in "Glacier Silver", ein seidenmatt glänzender Ton,
der an massives Aluminium erinnert.
Angetrieben wird die Konzeptstudie vom dem neuen 3,0 Liter-Sechszylinder mit 265 PS und einem maximalem Drehmoment
von 315 Nm. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dürfte laut BMW nur rund 5,7 Sekunden dauern und der Vortrieb erst jenseits
der 250 km/h enden. Eine verstärkte Bremsanlage unter den dunkel lackierten 19 Zoll-Rädern soll die Fuhre stets
zuverlässig und schnell verzögern.
Das Interieur entspricht grundsätzlich jenem des Roadsters. allerdings gibt es, wie das bei einer Studie wohl
unvermeidlich ist, einen besonderen Materialmix, speziellen Farbwelten und Leder - auch am Dachhimmel - in
unterschiedlichen Qualitäten und Oberflächen. So sind etwa die Aluminium-Pedalerie und der Fußraum mit Einlegern aus
robustem Kernleder versehen. Die Materialkombinationen finden sich auch in der Gestaltung des Kofferraums und den
darin integrierten Gepäckstücken wieder.
Die dreidimensionalen Ringe um die Rundinstrumente, die Lenkradspeichen, die Öffner für Türen und Ablagefächer und
die Blenden am Türzuziehgriff, die Drehsteller für die Klimaanlage, die Pedalerie sowie die Ladekante des Gepäckraums
sind aus einem einzigen Aluminiumblock gefräst.
Und was wird aus dem Unikat nach der IAA? BMW spricht es noch nicht konkret aus, aber die Sache scheint absolut
entschieden: Eine Serienversion wird entwickelt und auf den Markt gebracht. "In Anbetracht des stetig wachsenden
Markts für charakterstarke Premium-Sportwagen liegt die Entscheidung, mit einem so emotionalen zweisitzigen Sportcoupé
in Serie zu gehen, auf der Hand", texten die PR-Leute insoweit. Mehr noch: Das Z4 Coupé "kann sich in einer späteren
Serie voraussichtlich unter die schnellsten und dynamischsten Automobile der Welt einreihen" - Konjunktiv Fehlanzeige.
Alleine die Hoffnung, dass ein Z4 Coupé günstiger werden wird als der Roadster, sollten BMW-Fans auch künftig nicht
hegen. Der Vorgänger und der Porsche Cayman zeigen oder werden zeigen, dass auch das Gegenteil funktioniert.