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Sonntag, 8. Dezember 2024
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Besonders sparsamer Benziner und besonders sauberer Diesel

IAA: Mercedes zeigt zwei Hybrid-Studien

Siehe Bildunterschrift
Lkw-Technik in der DaimlerChrysler
S-Klasse: Diesel mit SCR-/Bluetec-System
Hybridkonzepte sind auf dem Vormarsch, wenn auch von deutschen Herstellern noch nicht serienreif. Am Beispiel der neuen S-Klasse zeigt Mercedes dieser Tage auf der IAA zwei mögliche Zukunftsszenarien mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Das Hybrid-Konzept soll vor allem im innerstädtischen Stop-and-Go-Betrieb seine Vorteile ausspielen. Der Verbrennungsmotor schaltet deswegen immer dann ab, wenn er nicht gebraucht wird. Dabei wird die Kombination von Verbrennungs- und drehmomentstarkem Elektromotor zu einem Gespann mit einem kraftvollen und weichen Start beim Anfahren. Zudem gewinnt der Elektromotor beim Rollen und Bremsen Energie zurück.

Modell Nummer 1 hört auf den Namen "Direct Hybrid". Der Schwerpunkt liegt hier auf geringerem Kraftstoffverbrauch. Maßnahmen dazu sind einerseits eine strahlgeführte Benzin-Direkteinspritzung auf Basis des bekannten 3,5 Liter-V6 (272 PS) und andererseits der in den Antriebsstrang integrierte Elektromotor. Insgesamt beträgt die Leistung 300 PS, das Drehmoment wächst von 350 auf 395 Newtonmeter.

Die dennoch marginal schlechteren Fahrleistungen (7,5 statt 7,3 Sekunden für den Standardsprint auf Tempo 100) dürften auf das zusätzliche Gewicht zurückgehen, sind aber nicht praxisrelevant. Dies gilt dagegen für den verbrauch, den die Stuttgarter auf 8,3 Liter im Mittel beziffern. Abgesehen davon, dass die 25 Prozent genannte Senkung nicht nachvollziehbar ist (Der normale S350 braucht 10,2 Liter im Mittel), ist das ein Wort - und für eine Luxuslimousine auch abstrakt ein guter Wert.

Etwas anders ist die Zielrichtung beim Diesel, wo naturgemäß das Sparpotential nicht ganz so groß ausfällt: Hier geht es vor allem um besonders sauberes Abgas. Nach dem Kampf gegen die Rußteilchen durch entsprechende Filter - bei Mercedes bekanntlich in allen Pkw außer der G-Klasse serienmäßig - geht es nun den Stickoxid-Emissionen an den Kragen: Stickoxide sind derzeit der einzige Abgasbestandteil, der beim modernen Diesel noch über dem der Benziner liegt.

"Bluetec Hybrid" lautet der Name dieser zweiten Studie, und er deutet an, was man sich schon lange gewünscht haben mag: Der Autobauer hat die bei den schweren Nutzfahrzeugen bereits in Serie erhältliche SCR-Technologie ("Selective Catalytic Reduction") auf den Pkw adaptiert, inklusive der Zusatzeinspritzung des sogenannten "AdBlue", einer Harnstofflösung, die in einem 22 Liter-Zusatztank in der Reserveradmulde mitgeführt wird. 80 Prozent NOx-Reduktion sind das versprochene Ergebnis, mehr noch - Mercedes preist den "saubersten Diesel der Welt" an.

Insgesamt stehen dem Auto 243 PS zur Verfügung, von denen 235 PS der Selbstzünder beisteuert. Tempo 100 ist in 7,2 Sekunden erreicht, das Maximaltempo liegt auch hier bei abgeregelten 250 km/h. Den Verbrauch beziffert Mercedes auf 7,7 Liter im Drittelmix, das sind 0,7 Liter weniger als im normalen S 320 CDI, der Anfang 2006 auf den Markt kommt (vorläufiger Wert).

Über eine Serienumsetzung mag Mercedes sich nicht konkret äußern. Als sicher darf aber gelten, dass Hybrid-Modelle kommen werden, in welcher Form und Baureihe auch immer. Das Ziel hat Mercedes-Entwicklungsvorstand Dr. Thomas Weber klar umrissen: "Benziner sollen so effizient wie Diesel und Diesel so sauber wie Benziner werden". Langfristig aber setzt Mercedes weiterhin auf die Brennstoffzelle als Zukunftsantrieb.
text  Hanno S. Ritter
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