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funktioniert: Maut-"OBU" im Lkw |
Der Betrieb des Lkw-Mautsystems ist am 1. Januar 2006 planungsgemäß auf den neuen Softwarestand "OBU 2.0" umgestellt
worden. Probleme sollen dabei nicht aufgetreten sein. Im abgelaufenen Jahr wurden 2,86 Milliarden Euro Maut vereinnahmt.
Sowohl am 1. Januar um null Uhr als auch nach Ende des Wochenendfahrverbots am gleichen Tag um 22 Uhr sei die
Umstellung ohne technische Probleme verlaufen, so der neue Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Montag in Berlin.
Tiefensee sagte, damit habe das deutsche Mautsystem eine weitere Bewährungsprobe erfolgreich gemeistert und erweise
sich als "zuverlässiges und hochinnovatives Verkehrssteuerungssystem". Dies sei ein wichtiges Signal für die Zukunft.
Mit dem erfolgreichen Start der neuen Software verbesserten sich die Exportchancen des deutschen Mautsystems
"erneut", so der Minister.
Mit der Software-Version 2.0 für die sogenannten "OBUs, die On-Board-Units in den Fahrzeugen, ist das Mautsystem nun
technisch komplett: Von nun an können Änderungen der im Fahrzeuggerät gespeicherten Tarif- und Streckendaten per
Mobilfunk aufgespielt werden; entsprechende Werkstattaufenthalte erübrigen sich. Außerdem schafft die neue Software
die Voraussetzung dafür, auch bisher frei befahrbare neue Autobahnteilstücke und Ausweichstrecken bemauten zu können.
Die Nutzer hatten bereits seit dem Mitte Juli 2005 Gelegenheit, die neue Software in den über 1.900 Servicewerkstätten
im In- und Ausland auf ihre Fahrzeuggeräte aufspielen zu lassen. Acht von zehn Nutzern haben hiervon nach
Ministeriumsangaben Gebrauch gemacht und 89 Prozent der insgesamt 481.000 OBUs umrüsten lassen.
Wer die Umrüstung bisher nicht vorgenommen hat, fuhr seit Beginn des neuen Jahres mit einer funktionsuntüchtigen OBU
und muss sich seither manuell, also am Mautstellenterminal, im Internet oder - kostenpflichtig - über ein
privatwirtschaftliches Call Center einbuchen.
Die Mautumsätze im abgelaufenen Jahr lagen bei insgesamt 2,86 Milliarden Euro. Noch 2002 war man von knapp 3,4 Mrd.
Euro ausgegangen. Im Dezember erreichten die Einnahmen 230 Millionen Euro, womit die Erwartungen Tiefensee zufolge
übertroffen wurden. Die Mittel werden nach Abzug der Kosten für Betrieb und Kontrolle des Mautsystems zur
Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur - Straßen, Schienen, Wasserwege - eingesetzt. Allerdings nicht zusätzlich:
Der Verkehrsetat wurde zuvor zur Sanierung des allgemeinen Haushalts gekürzt.