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Hohes Verletzungs- risiko: Chevrolet Aveo |
EuroNCAP |
Die europäische EuroNCAP-Organisation hat erneut sechs Autos auf ihre Sicherheit im standardisierten Crashtest
untersucht. Gab es zuletzt für die meisten Modelle eine gute bis sehr gute Einstufung, fielen dieses Mal gleich
zwei Kandidaten durch schlechte Ergebnisse auf. Der Chevrolet Aveo fiel sogar regelrecht durch.
EuroNCAP sprach bei der Veröffentlichung der Ergebnisse der sogenannten "Phase 17+" am vergangenen Freitag gar
von einem Weckruf für die Autoindustrie. Habe es zuletzt vor dem Hintergrund zahlreicher Top-Ergebnisse für den
Insassenschutz bereits den Ruf nach der Einführung eines sechsten Sterns gegeben, zeige der aktuelle Test, dass
einige Hersteller in punkto Sicherheit noch einen weiten Weg vor sich hätten.
Auslöser hierfür war vor allem das schlechte Abschneiden des gerade auf den Markt gekommenen Chevrolet Aveo, der
Stufenheck-Version des Chevrolet Kalos (früher Daewoo Kalos). Die kleine Limousine schnitt zwar im Seitencrash
noch durchschnittlich ab, versagte beim Frontalaufprall jedoch auf ganzer Linie. Ein "unakzeptabel hohes,
lebensgefährliches Verletzungsrisiko" notierten die Tester insbesondere für den Brustbereich des Fahrers.
Als Resultat wurde dem Auto der an sich von der Gesamtpunktzahl zustehende zweite Stern gestrichen - ein Stern
bedeutet bei EuroNCAP nicht mehr als schlicht durchgefallen. Bereits im November 2005 war der Chevrolet Matiz
mit zwei Sternen bewertet worden, schnitt damit aber - obschon kleiner - etwas besser ab als jetzt der Aveo.
Inzwischen hat Chevrolet Einspruch gegen das Ergebnis eingelegt. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber Autokiste,
man befinde sich derzeit in Gesprächen mit den Verantwortlichen von EuroNCAP, da das aktuelle Aveo-Ergebnis
"wesentlich" von den Resultaten interner Tests nach den gleichen Vorgaben abweiche. Man sei überzeugt, bei einer
Wiederholung des Tests ein deutlich besseres Ergebnis zu erzielen.
Ebenfalls schlecht, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt, ging der KIA Cerato vom Testfeld. Hier war es vor allem der
Seitencrash, der zu hohen Messwerten und damit zur Einstufung eines hohen Verletzungsrisikos führte. Insgesamt
erreichte der Korea-Kleinwagen drei Sterne - weniger als etwa ein Fiat Punto von 1999, ein Honda Jazz, Hyundai Getz,
der alte Renault Clio, Citroën C1 und C2 oder VW Lupo und Fox.
Dass es auch viel besser geht, zeigte sich beim Peugeot 207: 35 Punkte und damit fünf Sterne erreichte der neue
französische Kleinwagen - nicht anders als erwartet. Der Vorgänger war im Jahr 2000 noch mit vier Sternen bewertet
worden. In punkto Fußgängerschutz schaffte der 207 gute drei von vier Sternen, und im Hinblick auf die Kindersicherheit
vier von fünf.
Hyundai Tucson und Suzuki SX4 erreichten beide vier Sterne für die Insassensicherheit und drei für die
Kindersicherheit. Während der Suzuki auch im Fußgängerschutz (drei Sterne) überzeugte, konnte der Tucson hier
nur einen verbuchen. Dies gilt auch für den Alfa Romeo 159, der insgesamt aber fünf Sterne erhielt. Diese Ergebnisse
waren bereits vorab veröffentlicht worden (Autokiste berichtete).
Die genauen Einzelwertungen entnehmen Sie bitte der verlinkten Tabelle; noch mehr Details zu den einzelnen
Modellen und zur Testmethodik finden sich auf der EuroNCAP-Website. Frühere Ergebnisse finden Sie auch unter
dem nachfolgenden Link.