|
Pkw-Restwerte: |
ADAC |
35 Prozent Wertverlust in zwei Jahren |
Der durchschnittliche Restwert für zweijährige Pkw beträgt 64,9 Prozent, woraus sich ein Wertverlust von gut 13.000
Euro im Mittel errechnet. Das geht aus dem aktuellen "SchwackeAutomobilIndex" (SAX) hervor, der ausgewählte Modelle
in elf Klassen untersucht.
Nach den jetzt veröffentlichten Zahlen, basierend auf März-Werten, ergibt sich eine Spanne von knapp über 30
Prozentpunkten beim Restwert der zweijährigen Fahrzeuge.
Spitzenreiter ist der BMW X5 mit einem Restwert von 79,9 Prozent, Schlusslicht der stark rabattierte und von seinem
eigenen Erbauer schlecht geredete VW Phaeton mit 49,8 Punkten. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass der X5-Fahrer
nach zwei Jahren 8.900 Euro verloren hat, während der Phaeton-Kunde satte 29.000 Euro abschreiben muss.
Obschon der Spitzenreiter aus der Klasse der Geländewagen/SUVs kommt, erreicht das Segment mit durchschnittlich 70,7
Prozent nicht den Topwert. Mitverantwortlich hierfür ist das schlechte Ergebnis von 67,5 Prozent der Mercedes M-Klasse,
weil hier noch das alte Modell zugrundegelegt wurde. Überdurchschnittlich behaupten können sich neben dem X5 auch der
kleine Bruder X3, der Volvo XC90 und der VW Touareg.
Den besten Klassenwert mit 72,1 Prozent verbuchen die Roadster für sich, angeführt vom Mercedes SLK mit satten 76,8
Prozent Restwert nach zwei Jahren und 30.000 Kilometern Laufleistung. Während BMW Z4 und Audi TT das Mittelfeld
darstellen, sind Porsche Boxster und Mazda MX-5 die Schlusslichter. Porsche entscheidet dagegen das Cabriolet-Segment
mit 69,8 Prozent beim offenen 911er für sich.
An der Spitze der Kleinwagen steht der Mini mit 78,8 Prozent - und auch hier gilt natürlich, dass des Besitzers Freude
gleichzeitig dem Gebrauchtwagen-Käufer Kopfschmerzen machen wird: Der sowieso schon überdurchschnittlich teure Mini
verliert auch noch am wenigsten an Wert. Auf Platz 2 mit 65,8 Prozent folgt der Ford Fiesta, danach VW Polo, Seat Ibiza,
Peugeot 206, Opel Corsa und Renault Clio. Schlusslicht ist erstaunlicherweise mit 62,9 Prozent der Škoda Fabia.
Weniger überraschend ist der Sieger in der Kompaktklasse: 71,7 Prozent Restwert attestiert Schwacke hier dem Audi A3,
wenn der Abstand zum VW Golf V auch nur einen halben Prozentpunkt ausmacht. Opel Astra und Toyota Corolla schlagen sich
ebenfalls überdurchschnittlich, während Peugeot 307 und Renault Meégane schlechter abschneiden. Interessant: Der Ford
Focus landet mit 61,9 Prozent noch hinter dem Seat León.
In der Mittelklasse und der Oberen Mittelklasse unterscheiden die Marktbeobachter praxisgerecht nach Limousinen und
Kombis. Spitzenreiter bei den Kombis ist hier in beiden Fällen der Stern: Mercedes C- und E-Klasse - offenbar weitgehend
unbeeindruckt von der aktuellen Qualitätsdiskussion - führen die Tabellen mit 69,0 und 69,7 Prozent an. Letzterer Wert
bedeutet gegenüber dem Schlusslicht, BMW 5er Touring, rund 14,5 Prozentpunkte mehr. In der Mittelklasse schlägt sich
der Mazda6 Kombi überraschend gut, während der VW Passat Variant (alte Generation) die rote Laterne trägt.
Bei den Vans steigt der Peugeot 807 aufs Treppchen, gefolgt von Mercedes Viano und VW Sharan. Der nahezu baugleiche
Ford Galaxy dagegen steht am Ende der Liste, nur noch unterboten vom Chrysler Voyager - und zeigt damit höchst plausibel,
dass Image ein entscheidender Faktor ist.
Eine Überraschung schließlich bietet die Oberklasse, an deren Spitze Schwacke den Lexus LS mit 60,8 Prozent noch vor
Audi A8, Jaguar XJ und Mercedes S-Klasse sieht. Mit ein Grund hierfür liegt jedoch auch an der Methodik der Erfassung:
Gerechnet wird mit Autos ohne Sonderausstattung, die überproportional schnell an Wert verliert. Hier sind von Haus aus
gut ausstaffierte Modelle wie der Lexus im Vorteil.
In dem zweimal jährlich erscheinenden Zahlenwerk gibt EurotaxSchwacke Beispiele für den Wertverlust zwei Jahre alter
Pkw in aktuell elf verschiedenen Fahrzeugsegmenten anhand ausgewählter, marktrelevanter Modelle; zugrundegelegt werden
für die jeweilige Klasse typische Laufleistungen zwischen 15.000 und 25.000 Kilometer jährlich. Die genauen Daten können
wir hier nicht wiedergeben, sie lassen sich aber unter www.sax.schwacke.de herunterladen.