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Vertrag verlängert: |
Porsche |
Porsche-Chef Dr. Wendelin Wiedeking |
Porsche bleibt auf der Überholspur. Mit einem absoluten Rekordgewinn hat der Autobauer das abgelaufene Geschäftsjahr
2005/2006 (31. Juli) beendet. Wiedekings Vertrag bereits zum dritten Mal zu verlängern, war da reine Formsache. Freuen
dürfen sich aber auch die Aktionäre, denen nebenbei schon mehr als ein Viertel des VW-Konzerns gehört.
Das Konzern-Ergebnis vor Steuern, das der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Mittwoch (15.11.) festgestellt hat, ist
auf 2,110 Milliarden Euro gestiegen. Im Vorjahr waren "nur" 1,238 Milliarden Euro verbucht worden.
Den überdurchschnittlich hohen Ergebnissprung verursachten allerdings Einmaleffekte und Sondereinflüsse. Dazu zählen
der Verkauf der CTS Fahrzeug-Dachsysteme GmbH mit einem Buchgewinn von 80,7 Millionen Euro, die Ergebnisse aus der
Beteiligung an der Volkswagen AG von 203 Millionen Euro und Erträge aus Kurssicherungsgeschäften im Zusammenhang mit
dem Erwerb der VW-Beteiligung im deutlich dreistelligen Millionenbereich.
Der Konzern-Jahresüberschuss (Ergebnis nach Steuern) erhöhte sich auf 1,393 (Vorjahr: 0,779) Milliarden Euro. Das
Ergebnis je Aktie erreichte 78,10 (44,68) Euro je Stammaktie sowie 78,22 (44,74) Euro je Vorzugsaktie.
Ebenso wie im Konzern legte das Ergebnis vor Steuern auch in der Porsche AG zu und kletterte auf 1,668 (Vorjahr: 0,872)
Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss in der AG stieg auf 1,254 (0,528) Milliarden Euro. Von dieser Entwicklung sollen
auch die Porsche-Aktionäre profitieren. Der am 26. Januar 2007 in der neuen Porsche-Arena stattfindenden Hauptversammlung
wird vorgeschlagen, die Dividende auf 5,94 (4,94) Euro je Stammaktie sowie sechs (fünf) Euro je Vorzugsaktie zu erhöhen.
Zusätzlich soll als Ausgleich für die hohen Einmalerträge eine Sonderdividende von drei Euro je Aktie gezahlt werden. Die
Ausschüttungssumme würde sich damit um 80 Prozent auf 157 Millionen Euro erhöhen.
Gleichzeitig teilte Porsche mit, dass der Anteil der VW-Beteiligung inzwischen bei 27,4 Prozent liegt. Der Aufsichtsrat
ermächtigte den Vorstand, bis 29,9 Prozent zuzukaufen, was offenbar auch geplant ist. Porsche geht davon aus, dass das
VW-Gesetz, das die Stimmrechte unabhängig vom Aktienanteil auf 20 Prozent beschränkt, fallen wird. Die mündliche
Verhandlung darüber findet im Dezember vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg statt.
Das Kontrollgremium verlängerte zudem den Vertrag von Dr. Wendelin Wiedeking (54) um weitere fünf Jahre. Es ist damit
seine vierte Fünf-Jahres-Periode als Vorstandsvorsitzender. Aufsichtsratschef Prof. Dr. Helmut Sihler sagte, Wiedeking
stehe für Kontinuität; er habe in den vergangenen fast 15 Jahren Porsche aus der Krise heraus in eine wirtschaftlich
außergewöhnlich solide Lage geführt und damit den Grundstock für eine weitere gedeihliche Entwicklung des Unternehmens
gelegt. Siehler: "Sein Name steht gleichermaßen für Solidität und Wachstum - ein Kurs, den Herr Dr. Wiedeking nach
übereinstimmender Auffassung aller Aufsichtsratsmitglieder fortsetzen soll."