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Freitag, 19. April 2024
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Viele Modelle erreichen nicht die vorgeschriebene Reflexionsstärke

ACE-Test: Warnwesten oft untauglich

Siehe Bildunterschrift
Warnwesten im Test: ACE
70 Prozent fallen durch
Selbst bei kleinstem, günstigen Autozubehör wie Warnwesten können sich Kunden offenbar nicht auf die zugesagte Qualität verlassen. Gleich sieben von zehn Westen fielen in einem Test des Auto Club Europa (ACE) durch.
Grund hierfür war in allen Fällen, dass die vorgeschriebene Mindeststärke für die Reflektionskraft der aufgenähten Leuchtstreifen nach der EU-Norm EN 471 nicht erreicht wurde. Der ACE sprach in diesem Zusammenhang von Etikettenschwindel: Viele der getesteten Westen verfügten zwar über ein Label, auf dem die Konformität mit der Norm augenscheinlich garantiert wird, ausweislich der durchgeführten Labortests werde deren Einhaltung tatsächlich aber verfehlt.

Kritik übte der ACE auch an der häufig mangelhaften Funktionalität vieler Warnwestenverschlüsse. Ebenfalls in das Testergebnis gingen die Herstellerinformationen und der Verkaufspreis der Westen ein. Er lag zwischen 1,50 und acht Euro. Die drei besten Westen stammen von "Warntex" sowie von OBI.

Vorgeschrieben sind Warnwesten in zahlreichen europäischen Ländern. In Deutschland gilt die Pflicht bisher nur im gewerblichen Güter- und Personenverkehr. Kürzlich stoppte eine Mehrheit der Bundesländer eine Initiative der Hansestadt Hamburg zur Einführung einer generellen Warnwestenpflicht. Das Bundesverkehrsministerium hält sich laut ACE bei dieser Frage bislang eher bedeckt.

Zulässig sind Warnwesten unabhängig von ihrer Farbe - eine unserer Meinung nach unsinnige Freiheit, die verhindert, dass Privatpersonen von professionellen Helfern der Feuerwehren und Rettungsdienste unterschieden werden können.
text  Hanno S. Ritter
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