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Warnwesten im Test: |
ACE |
70 Prozent fallen durch |
Selbst bei kleinstem, günstigen Autozubehör wie Warnwesten können sich Kunden offenbar nicht auf die zugesagte
Qualität verlassen. Gleich sieben von zehn Westen fielen in einem Test des Auto Club Europa (ACE) durch.
Grund hierfür war in allen Fällen, dass die vorgeschriebene Mindeststärke für die Reflektionskraft der aufgenähten
Leuchtstreifen nach der EU-Norm EN 471 nicht erreicht wurde. Der ACE sprach in diesem Zusammenhang von
Etikettenschwindel: Viele der getesteten Westen verfügten zwar über ein Label, auf dem die Konformität mit der Norm
augenscheinlich garantiert wird, ausweislich der durchgeführten Labortests werde deren Einhaltung tatsächlich aber
verfehlt.
Kritik übte der ACE auch an der häufig mangelhaften Funktionalität vieler Warnwestenverschlüsse. Ebenfalls in das
Testergebnis gingen die Herstellerinformationen und der Verkaufspreis der Westen ein. Er lag zwischen 1,50 und acht
Euro. Die drei besten Westen stammen von "Warntex" sowie von OBI.
Vorgeschrieben sind Warnwesten in zahlreichen europäischen Ländern. In Deutschland gilt die Pflicht bisher nur im
gewerblichen Güter- und Personenverkehr. Kürzlich stoppte eine Mehrheit der Bundesländer eine Initiative der
Hansestadt Hamburg zur Einführung einer generellen Warnwestenpflicht. Das Bundesverkehrsministerium hält sich laut
ACE bei dieser Frage bislang eher bedeckt.
Zulässig sind Warnwesten unabhängig von ihrer Farbe - eine unserer Meinung nach unsinnige Freiheit, die verhindert,
dass Privatpersonen von professionellen Helfern der Feuerwehren und Rettungsdienste unterschieden werden können.