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Montag, 9. Dezember 2024
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Serienstart erst Anfang 2009 / Intelligente Details

Volvo XC60 Concept: Ausblick auf das neue SUV

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Volco XC60 (Concept)
Volvo
Nicht nur bei VW, Audi und Mercedes steht die Einführung neuer Geländewagen in der mittleren Klasse bevor. Auch Volvo bringt sich in Stellung und zeigt Tiguan, Q5 und GLK schon mal die schwedische Interpretation des Themas. Und die ist durchaus gelungen, auch im Detail.
Doch der XC60, Volvos Blickfang auf der Detroit Motor Show Anfang 2007, ist mehr als nur die mittelprächtig seriennahe Vorschau auf den echten XC60, wie er nicht vor 2009 kommen wird. Vielmehr versteht Volvo das Auto als einen Ausblick auf die allgemeine künftige Designsprache der Marke.

Man hebe die Designphilosophie der letzten Jahre nun auf die nächste Entwicklungsstufe, indem man ihr im wahrsten Wortsinn Volumen gebe, erklärt Volvo-Designchef Steve Mattin. Gemeint ist ein extrovertiertes, spezifischeres und emotionaleres Erscheinungsbild, das durchaus auf den bekannten Elementen wie etwa der der ausgeprägten Gürtellinie basiert. Mattin erläutert seine Vision: "Wenn heute jemand sagt, er erkenne einen Volvo auf fünfzig Meter Entfernung, will ich erreichen, dass er ihn zukünftig auf eine Distanz von hundert Metern identifiziert."

Im Falle des XC60 Concept, der in einem markanten Bronzeton lackiert ist, bedeutet dies einen muskulösen Unterbau mit Studien-typisch gleich 20 Zoll großen Rädern und einer stattlichen Bodenfreiheit. Im oberen Bereich wird das Auto dezenter. Ein kleines, nach hinten sich stark verjüngendes Fensterband mit Chromeinfassung soll hier mehr Assoziationen an ein Coupé wecken - was selbst bei der Studie natürlich reines Wunschdenken ist. Dennoch: Der Aufbau wirkt leicht und elegant.

Zu den neuen Details, die künftig auch andere Baureihen auszeichnen werden, gehören neben den Begrenzungsleuchten seitlich des Kühlergrills die Markenlogos an Front und Heck. Bereits vor zwei Jahren war das traditionelle Volvo-Logo, eine stilisierte Form des chemischen Symbols für Eisen, in leicht überarbeiteter Form eingeführt worden; beim Konzeptauto wurde es vergrößert. Hinten bleibt es beim Schriftzug ohne Logo, doch zeigt sich das Schriftbild überarbeitet und die Buchstabenabstände vergrößert.

Apropos Heck: Von den auffälligen Lichtern abgesehen, bestimmt das Bild die trapezförmige Heckklappe, die ähnlich dem neuen C30 gläsern ausgeführt ist. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang aber vor allem die Technik: So bewegt sich der untere Teil der Heckklappe beim Öffnen nach außen und oben über das obere Teil hinweg - eine Funktion, die das Beladen des Kofferraums mit kleinen Gegenständen ermöglicht, ohne dass dazu die Klappe komplett geöffnet werden muss. Ebenso ist es möglich, nur deren obere Hälfte zu öffnen. Innovativ ist der abgedunkelte untere Bereich der Heckklappe. Von innen betrachtet ist dieser transparent, so dass der Fahrer den Bereich unmittelbar hinter dem Wagen leicht einsehen kann.

Transparent ist auch das Dach: Es besteht aus einer dunkel getönten Glasauflage auf einer Y-förmigen, tragenden Struktur. Im Interieur darunter haben sich die Designer mehr noch als bei der Karosserie frei von Serienzwängen ausleben können. Ergebnis ist ein zweifarbiges, natürlich lederbezogenes Interieur mit allerlei Details, die die Grenze zwischen Spielerei und sinnvoller Zukunftstechnik auszuloten versuchen.

Zu nennen sind insoweit der als Schieberegler ausgeführte Wählhebel an der Mittelkonsole und dem Tacho als einzigem Analog-Instrument, vor allem aber die Mittelkonsole selbst. Hier hat Volvo bereits in aktuellen Modellen unkonventionelle Wege beschritten und eine frei schwebend wirkende, sehr dünne Lösung installiert. Im XC60 ist sie nochmals dünner ausgefallen, vor allem mit einer neuen Bedientechnik versehen. Die weiße Oberfläche - Volvo gibt sympathischerweise freimütig zu, vom Apple-/iPod-Design inspiriert zu sein - verfügt nur über wenige Bedienelemente.

Der Informations- und Navigationsbildschirm tritt erst dann zutage, wenn er aktiviert wird, wobei der Startvorgang des Systems von einer effektvollen Lichtimpuls-Sequenz untermalt wird, in die auch die vier großen Drehregler in der Frontkonsole eingeschlossen sind. Technik-Freaks dürfen sich das System ähnlich der Bedientechnik beim aktuellen "In"-Handy "Chocolate" von LG vorstellen, wenn auch viel aufwändiger umgesetzt. "Das System arbeitet mit einem Rückprojektionsbildschirm", erklärt Steve Mattin.

Ein Hingucker sind auch die Sitze. Im XC60 Concept zeigt sich das in asymmetrischen und betont schlanken, nahezu schwebend wirkendem Gestühl, das vorne und hinten mit integrierten Gurten versehen ist. Zusätzlich verfügen die Kopfstützen und Rückenlehnen über eine Aussparung für Frisuren mit Pferdeschwanz, ähnlich der bereits vor einigen Jahren in der Studie YCC (Your Concept Car) vorgestellten Idee. Im Volvo XC60 Concept wurde sie in ihrer Funktion erweitert, um optimale Luftzirkulation und verbesserte Sicht nach hinten zu gewährleisten. Ein schöner Nebeneffekt: Die Aussparungen verfügen über eine integrierte Beleuchtung.

Dreht der Fahrer den Kopf, kann er durch den eigenen Sitz, die Rückenlehnen der Fondsitze und den transparenten unteren Teil der Heckklappe hindurchsehen. "In einem Fahrzeug, dessen Bauhöhe die Sicht einschränken kann, ist dies auch ein Sicherheitsgewinn", sagt Mattin. Schließlich sollen bei aller Sportlichkeit und Dynamik die Urkompetenz in dieser Hinsicht nicht aufgegeben werden.

Vielleicht hat das auch mit der angepeilten Zielgruppe zu tun: Dazu nämlich gehören etwa jene urban geprägten Singles und kinderlosen Paare, die aktuell einen zweitürigen C30 ordern. Sind sie in drei Jahren vielleicht zu dritt, käme die Größe und Flexibilität eines XC60 gerade recht. Im Frühjahr 2009 ist es soweit.
text  Hanno S. Ritter
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