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Neu ab Herbst: Porsche 911 GT2 |
Porsche |
Porsche wird im September auf der IAA das neue Elfer-Topmodell präsentieren. Der 911 GT2 übertrumpft seinen Vorgänger
und den aktuellen Turbo in punkto Motor- und Fahrleistung noch einmal merklich und ist damit der stärkste Werks-911
aller Zeiten.
Im Heck wummert - was auch sonst - der allseits bekannte Sechszylinder-Motor, der wie im Turbo von zwei Abgas-Turboladern
mit variabler Turbinengeometrie (VTG) zusätzlich befeuert wird. Seine Nennleistung von 530 PS (Turbo: 480 PS) erreicht
der 3,6-Liter-Boxer bei 6.500 (6.000) Umdrehungen pro Minute, womit die Literleistung der Maschine in Richtung der
150-PS-Marke wandert.
Das maximale Drehmoment liegt bei 680 Newtonmeter (620 Nm) und wird im Drehzahlbereich zwischen 2.200 und 4.500 Touren
(1.950-5.000) abgegeben. Bei einem Leergewicht von nur 1.440 Kilogramm beträgt das Leistungsgewicht 2,72 Kilogramm pro
PS. Damit beschleunigt der ausschließlich mit Heckantrieb und manuellem Sechsganggetriebe lieferbare
Hochleistungs-Sportwagen in 3,7 Sekunden aus Tempo 100 und anschließend, wo es denn möglich ist, bis auf
329 km/h.
Neuerdings rückt Porsche auch den Verbrauch mehr in den Fokus: 12,5 Liter im Mittel nennt das Datenblatt - bei halbwegs
forcierter Gangart sicher mehr eine theoretische Größe und trotzdem im Wettbewerbsvergleich wohl einmalig gering.
Zum Vergleich: Der 911 Turbo schafft den Standardsprint als Handschalter in 3,9 Sekunden, rennt 310 km/h und
gönnt sich 12,8 Liter im Mittel.
Für den Leistungszuwachs von 50 PS gegenüber dem Ausgangsmotor sorgen zwei Turbolader mit größerem Verdichterrad und
strömungsoptimiertem Turbinengehäuse, die auf einen höheren maximalen Ladedruck geregelt sind. Erstmals kombinieren die
Porsche-Techniker im GT2 das Turbo-Triebwerk mit einer sogenannten Expansionssauganlage. Dabei nutzt das Prinzip die
schwingende Luft im Ansaugtrakt während der kühleren Expansionsphase für die Gemischaufbereitung, wodurch die
Temperatur des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum reduziert wird. Das bedeutet eine deutliche Steigerung der
Effizienz: Bei maximaler Leistung wird eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs um 15 Prozent erreicht.
Im übrigen sorgen diverse Maßnahmen zur Gewichtsreduktion für die hohen Fahrleistungen und den gesenkten Verbrauch:
Zum ersten Mal kommen in einem Porsche mit Straßenzulassung serienmäßig ein Endschalldämpfer und Endrohre aus Titan zum
Einsatz. Der teure Werkstoff reduziert das Gewicht eines vergleichbaren Bauteils aus Edelstahl um rund 50 Prozent auf
lediglich neun Kilogramm. Nicht zuletzt aus Gewichtsgründen ist der neue GT2 serienmäßig mit dem PCCB-Bremssystem
ausgerüstet. Die Keramik-Bremsscheiben reduzieren die ungefederten Massen am Fahrzeug um rund 20 Kilogramm. Im übrigen
erhöht die Bauweise nochmals die Bremswirkung, und das bei einer deutlich verlängerten Lebensdauer.
Zur weiteren Serienausstattung zählt das elektronisch geregelte Dämpfersystem. Der GT2 rollt auf 19 Zoll großen
Leichtmetall-Rädern, an der Vorderachse mit Reifen der Dimension 235/35 und an der Hinterachse mit Walzen im
325/30er-Format.
Erhältlich ist der 911 GT2 ab November diesen Jahres. Wer ihn haben will, muss in Deutschland den Gegenwert einer
nicht ganz schlechten Eigentumswohnung anlegen können und wollen: Mindestens 189.496 Euro sind auf den Tisch des
Verkäufers im Porsche-Zentrum blättern. Das sind 52.500 Euro mehr als für den gewiss nicht uninteressanten 911 Turbo,
mehr als doppelt so viel wie zwei 911 Carrera S kosten, andererseits aber gegenüber dem alten, schwächeren Modell
nur ein Aufschlag von rund 2,5 Prozent seit 2004.