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Mittwoch, 24. April 2024
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Studie zur IAA gibt Vorgeschmack auf neue Kleinwagen-Generation

Ford Verve: Blick in die Fiesta-Zukunft

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Ford-Studie Verve
Ford
Zusammen mit dem VW Polo gehört der Ford Fiesta derzeit zu den ältesten Kleinwagen am Markt. 2008 ist also Zeit für eine neue Generation, die vor allem in punkto Design Aufsehen erregen soll. Auf der IAA gibt Ford mit der Studie Verve einen schon recht seriennahen Vorgeschmack. Was bei S-MAX, Galaxy II und dem neuen Mondeo gut funktioniert hat, wollen die Kölner natürlich auch auf die unteren Klassen übertragen: "Ford kinetic design" lautet das Stichwort zur aktuellen Formensprache, über das der Autobauer ungewöhnlich blumig schwärmen kann.

Ganz so radikal neu wie Ford glauben machen will, ist das Konzept des Autos nicht, jedenfalls nicht im Allgemeinen. Gleichwohl haben die Designer in Köln und Dunton (England) mit dem Verve mutmaßlich tatsächlich den Nerv vieler potentieller Kunden getroffen, jedenfalls der jungen: Ist der aktuelle Fiesta sauber, zeitlos und einen Hauch langweilig gezeichnet, kommt die Studie auffallend farbenfroh, modern, dynamisch und selbstbewusst daher.

Eine schlanke Dachlinie, der Chromrahmen um die seitlichen Fensterflächen und der Verzicht auf B-Säulen verleihen dem Konzeptfahrzeug eine elegante, coupéhafte Anmutung. Auffällig sind im übrigen die Spiegelblinker, die hochgesetzten LED-Heckleuchten, das Panorama-Glasdach und die Lackierung in einem starken Magenta-Rot, dessen Intensität von einem getönten Klarlack betont wird. Die Front mit ihren weit in die Flanken reichenden Scheinwerfern und dem überdimensionalen unteren Kühlergrill erinnert etwas an Peugeot.

Dies darf ebenso wie der parallel dazu kleine obere Grill mit dem gewachsenen Logo als für die Serienversion ebenso gesetzt gelten wie das sonstige Design: Wer sich die üppigen 18-Zoll-Räder, den Zentralauspuff am Heck, die LED-Technik und ähnliche Details wegdenkt, dürfte den nächsten Fiesta schon recht deutlich vor Augen haben. Mehr gedankliche Flexibilität erfordert dagegen der Blick ins Interieur der Studie.

"Was die Integration des 'Ford kinetic Designs' in das Interieur betrifft, ist uns ein Quantensprung gelungen", schwärmt Interieur-Designchef Niko Vidakovic. "Diese visuelle Innovation verknüpft die Formensprache des Innenraums so unmittelbar mit dem Exterieur-Design, wie mir dies von keinem anderen Automobilhersteller bekannt ist." Das Bedienkonzept soll dabei den Gewohnheiten jener Generation entsprechen, die mit Menü-geführten Mobiltelefonen aufgewachsen und vertraut sind. Innerhalb der Instrumententafel, dessen Form an einen Flügel erinnert, kommt etwa dem großen Farbdisplay des aus dem Mondeo bekannten "Convers+"-Systems eine entsprechend zentrale Bedeutung zu.

Der Verve ist das erste von insgesamt drei Konzeptfahrzeugen, die die Zukunft vorab skizzieren sollen. "Während unsere Pläne für ein Serienmodell noch reifen, wollen wir mit der maßgeschneiderten Studie bereits Reaktionen generieren", erläutert Ford-Europa-Chef John Fleming und behauptet, "einige Elemente" des Autos würden bei entsprechend gutem Zuspruch in die Realität umgesetzt. Das freilich ist tiefgestapelt, denn natürlich ist der nächste Fiesta von Details abgesehen fertig entwickelt.

Die Erwartungen oder jedenfalls die Hoffnungen bei Ford sind hoch: Von einem "überwältigenden Auftritt" oder der angestrebten "Designführerschaft auch im Kleinwagen-Segment" ist die Rede - ausdrücklich in Bezug auf das Serienmodell. Man darf auf Details gespannt sein, insgesamt aber wohl konstatieren: Der nächste wird gleichzeitig der schönste und beste Fiesta.
text  Hanno S. Ritter
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