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Lang gemacht: Renault Grand Modus |
Renault |
Der Renault Modus ist an sich ein pfiffiges, reelles Auto – doch die Kunden haben den kleinen Van bisher
mehrheitlich ignoriert. So schnell aber gibt der Créateur d'Automobiles nicht auf: Den Erfolg bringen soll
jetzt eine zusätzliche Langversion nach dem Vorbild von Scénic und Espace – und ein deutliches Facelift.
Der Grand Modus, über den schon länger spekuliert wurde, auf der IAA aber nicht zu sehen war, misst 4,03 Meter in
der Länge. Das sind einerseits heute übliche Kleinwagen-Maße - der Clio streckt sich auf 3,99 Meter - und
andererseits etwas über 16 Zentimeter mehr als bisher, die sich auf gut neun Zentimeter mehr Radstand und einen
um sieben Zentimeter gewachsenen hinteren Überhang verteilen.
Das Kofferraumvolumen beträgt 305 bis 410 Liter gegenüber 198 bis 274 beim bekannten, kürzeren Modell. Wird zusätzlich
die asymmetrisch klappbare Rückbank umgelegt, wächst das Kofferraumvolumen auf bis zu 1.454 Liter. Zum Vergleich:
Der ähnlich lange Opel Meriva lädt 415 bis 1.410 Liter, der 4,20 Meter lange Škoda Roomster steckt 450 bis 1.780 Liter
weg, und ein Renault Scénic nimmt es mit 430 bis 1.840 Litern auf.
Dazu kommen Van-typisch zahlreiche weitere Ablagen: Neu sind die beiden zentral im Dachhimmel integrierten,
herunterklappbaren Staufächer, erwähnenswert außerdem das Ablagefach im Beifahrersitz für Handy, Schlüssel oder
Sonnenbrille. Die hintere Hälfte der Sitzfläche lässt sich vorklappen und gibt das Fach frei. Darüber hinaus bietet
das Kompaktmodell vorn im Fahrzeugboden abschließbare Ablagefächer mit jeweils zwei Liter Fassungsvermögen und ein
mit elf Litern großes Handschuhfach.
Doch nicht nur durch Größe und Praktikabilität will der Modus punkten, sondern auch durch sein verfeinertes Design.
So gibt es eine neue Frontschürze mit vergrößertem Lufteinlass, die bulliger wirkt als bisher und nach wie vor
einteilig bis weit nach oben in die Front reicht. Die Scheinwerfer haben die Designer unten weiter nach innen gezogen,
wo sie optisch von einem kleinen Lufteinlass fortgesetzt werden, der aber nicht mehr bis zum zentralen Logo reicht.
Dass die gelben Blinker das Facelift nicht überleben würden, war abzusehen.
Während die Seitenansicht von kleinen Retuschen an den Spiegelgehäusen abgesehen unverändert bleibt, erhält der
Modus am Heck tiefgreifende Veränderungen: Die Klappe bekommt fortan eine zusätzliche Sicke auf Höhe des Marken-Rhombus,
eine deutliche Ausbuchtung im unteren Teil und eine horizontale Chromleiste über den Nummernschildeinsatz, die die
Breite optisch unterstützen soll.
Außerdem gibt es neue Heckleuchten, wobei hier nicht nur das Innenleben, sondern die komplette Form neu gezeichnet
wurde - Assoziaitionen an Škoda sind unübersehbar. Die Heckscheibe ist seitlich weniger weit herumgezogen, und
natürlich zeigt sich auch die Heckschürze in modifizierter Form. Der Operation zum Opfer gefallen ist aber die
zusätzliche, praktisch nach unten aufklappende Luke in der Heckklappe.
Motorseitig steht die bekannte Palette von jeweils drei Benzinern (65, 75, 100 PS) und Dieseln (68, 86, 103 PS) zur
Verfügung, wobei nur der stärkste Diesel serienmäßig gefiltertes Abgas produziert. Preise und Details zur Ausstattung
liegen noch nicht vor, dürften sich aber am bekannten Niveau orientieren. Marktstart für die in Spanien gebauten
Autos ist Anfang 2008.
Ob die Kunden dann zahlreicher kommen werden, bleibt abzuwarten, aber man darf wohl sagen: Der Modus ist das geworden,
was er bei der Markteinführung ausweislich seines damaligen Werbe-Slogans gerade nicht sein wollte: erwachsen.