Neues Assistenzsystem warnt warnt vor Müdigkeit / Ab sofort für 700 Euro lieferbar
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Zeit für eine Pause: Volvo-Warnsystem |
Volvo |
Volvos Image ist nicht zuletzt durch Sicherheitsthemen positiv besetzt. War es bisher vornehmlich die passive
Sicherheit, mit der der Autobauer punktete, setzen die Schweden inzwischen verstärkt auf präventiv wirkende
Assistenzsysteme. Neueste Innovation ist der "Driver Alert": Das Auto warnt den Fahrer bei Übermüdung und
nachlassender Konzentration.
Übermüdung, Sekundenschlaf, schlimmstensfalls ein folgenschwerer Unfall - diese Konstellation ist kein seltener
Einzelfall, sondern Realität. Nach Schätzungen der deutschen Versicherer wird etwa jeder vierte Unfall auf
Autobahnen durch Übermüdung und mangelnde Konzentration verursacht.
In den USA gab das renommierte Virginia Tech Transportation Institute jüngst bekannt, dass Übermüdung gemäß
einer umfassenden Studie für über zwölf Prozent aller Kollisionen sowie für zehn Prozent aller Beinahezusammenstöße
die Ursache ist. Bisherige Datensammlungen gingen meist von einer Quote von zwei bis vier Prozent aus.
Maßnahmen gegen das Phänomen zu entwickeln, liegt daher auf der Hand. Volvo verfolgt dabei einen anderen Ansatz als
die Mitbewerber: Die Technik analysiert nicht das Verhalten des Fahrers - etwa durch eine Auswertung der
Augenlid-Bewegungen und Blickrichtung -, vielmehr fokussiert es die Bewegungsmuster des Fahrzeugs und bewertet,
ob diese kontrolliert ablaufen oder nicht. Dafür sorgen verschiedene Sensoren und eine hochauflösende Kamera
zwischen Frontscheibe und Innenspiegel. Wie das konkret funktioniert, erläutert der Autobauer nicht, verspricht
aber eine im Automobilbau "einzigartig zuverlässige" Messmethode.
Und noch in einem anderen Punkten ist "Driver Alert" einzigartig: Das System warnt nicht erst nach Feststellung
einer potentiellen Gefahr, sondern gibt dem Fahrer kontinuierlich Auskunft darüber, wie hoch sein aktueller
Konzentrations-Grad ist. Fünf Balken im Bordcomputer zeigen an, wie frisch ein Fahrer ist. Wenn nur noch ein Balken
in der Grafik erscheint, empfiehlt das System eine Erholungspause. Zu erkennen ist dies im Informationsdisplay am
aufleuchtenden Symbol einer Kaffeetasse sowie einer ergänzenden Textmeldung.
Das System, das auch vor unbeabsichtigtem Verlassen einer Fahrspur mit einem akustischen Signal warnt, schaltet
sich ab einer Geschwindigkeit von 65 km/h automatisch ein und bleibt so lange aktiv, bis das Fahrtempo die 60 km/h-Marke
unterschreitet.
Die Entscheidung über eine Unterbrechung der Fahrt bleibt aber in der Verantwortung des Fahrers. Das macht das
System nicht überflüssig, weil in der Praxis Fahrer ihre nachlassende Fahrtüchtigkeit oft nicht ausreichend
wahrnehmen, oder ihre Fähigkeit, ein Schlafbedürfnis zu unterdrücken, überschätzen. In solchen Fällen animiert
"Driver Alert" zu der sinnvollen Entscheidung, frischen Atem zu schöpfen oder - wie Volvo-Projektmanager
Daniel Daniel Levin es formuliert - einen kurzen "Managerschlaf" einzulegen.
Driver Alert ist in den Baureihen V70, XC70 und Volvo S80 ab sofort erhältlich und kostet 700 Euro (440 Euro im
S80-Topmodell). Für Manager sicherlich eine sinnvolle Investition.