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Volkswagen übernimmt |
Scania |
die Mehrheit bei Scania |
Volkswagen baut seine Stellung beim schwedischen Nutzfahrzeugbauer Scania weiter aus. Man habe mit den Großeigentümern
Wallenberg Stiftungen und Investor AB eine Übernahme aller dort gehaltenen Scania-Anteile vereinbart, teilte VW am
Montag mit.
Damit erhöht Volkswagen seinen Stimmrechtsanteil von 37,98 auf 68,60 Prozent, entsprechend 134.711.900 Scania-A-Aktien.
Der Kapitalanteil wird sich künftig auf 37,73 Prozent (zuvor 20,89 Prozent) belaufen. Der Kaufpreis beträgt 200 SEK pro
Scania-Aktie, insgesamt etwa 1,9 Milliarden Euro.
Volkswagen bezeichnete den Erwerb, der noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung steht, als einen
wichtigen Schritt hin zu einer klaren, langfristigen Aktionärsstruktur. "Der Anteilserwerb unterstreicht die Bedeutung,
die wir der Beteiligung an Scania zumessen", sagte VW-Konzernchef Martin Winterkorn. "Scania ist eine starke Premium-Marke
mit einer aussichtsreichen Zukunft. Wir werden das Management und die Mitarbeiter von Scania auf dem Weg des profitablen
Wachstums unterstützen." Man habe in den vergangenen acht Jahren erfolgreich mit Investor zusammengearbeitet und
während dieser Zeit Rekorde bei Absatz und Gewinn erzielt.
Volkswagen rechnet weiterhin mit einer sehr positiven Geschäftsentwicklung und einem starken Wachstum bei Scania. Das
Unternehmen solle als Premium-Marke erhalten bleiben und ausgebaut werden, hieß es. Pläne für strukturelle Änderungen,
die sich nachteilig für die Arbeitnehmer auswirken, gibt es laut Mitteilung auf absehbare Zeit nicht. Auch der Stammsitz
sowie die Kompetenzzentren für Forschung- und Entwicklung sollen im schwedischen Södertälje erhalten bleiben.
Im vergangenen Jahr hatten Wallenberg und Investor in einem langen Tauziehen die Übernahme-Avancen des deutschen
Konkurrenten MAN abgewehrt. MAN gehört seinerseits zu 29,9 Prozent dem VW-Konzern, ferner ist MAN mit 17 Prozent
an Scania beteiligt.