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Donnerstag, 28. März 2024
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Durchwachsene Ergebnisse / Hohes Verletzungsrisiko in Reihe 3

ADAC: VW T5 und Renault Trafic im Crashtest

Siehe Bildunterschrift
Hohes Verletzungsrisiko ADAC
für die Beine des Fahrers im VW T5
In einem aktuellen Test hat der ADAC erstmalig das Crash-Verhalten der Großraum-Vans Volkswagen T5 und Renault Trafic überprüft. Der Club bezeichnet das Gesamtverletzungsrisiko als "gering". Tatsächlich aber sind insbesondere auf den Sitzen der dritten Reihe und beim VW auch auf dem Fahrerplatz schwere Verletzungen zu erwarten. In der ADAC-Crash-Anlage wurde ein Frontalaufprall nach geltendem europäischen Standard gegen ein gleich großes und gleich schweres Auto simuliert, bei dem das Fahrzeug mit 64 km/h auf der Fahrerseite (40 Prozent Überdeckung) auf eine deformierbare Barriere trifft. Um eine möglichst reale Situation nachzustellen, wurden zusätzlich zu den jeweils zwei üblichen Erwachsenen- und Kinder-Dummies zwei weitere Erwachsenen-Dummies auf den beiden Rücksitzreihen installiert.

Bei dieser Test-Konfiguration wurde die Deformationszone des VW restlos aufgebraucht. Insbesondere der Fahrer müsste laut ADAC durch starke Deformationen im Fußraum und blockierte Pedale mit schweren Verletzungen der Unterschenkel und Füße rechnen.

Der Renault war hier besser. Allerdings verkeilte sich die Fahrertür bei ihm so, dass sie nur noch mit schwerem Gerät geöffnet werden konnte. Zu kritisieren ist hier auch der fehlende serienmäßige Beifahrer-Airbag: Damit ließen sich die Brustbelastungen des Co-Piloten erheblich reduzieren.

Bei ausgewachsenen Passagieren auf der dritten Sitzreihe ist in beiden Fällen mit starken Beinverletzungen zu rechnen. Im Real-Crash würden sie mit ihren Knien sehr hart gegen einen Stahlträger in der vorderen Sitzbank schlagen. Die Verletzungsgefahr für Kinder bezeichnete der Club dagegen als gering.

Kritisiert wurden das Fehlen klarer Hinweise zur Verwendung von rückwärtsgerichteten Kindersitzen auf dem Beifahrersitz des VW und der nicht serienmäßige Schlüsselschalter zum Deaktivieren des Beifahrer-Airbags. Bei beiden Fahrzeugen wären Gurtwarner auf allen Plätzen wünschenswert, da der Fahrer nur schwer feststellen kann, wer angeschnallt ist.
text  Hanno S. Ritter
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