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Nur mit Einklemmschutz |
ADAC |
bleibt die Tomate halbwegs heil |
Ein Ärgernis moderner Autotechnik ist noch immer nicht durchgehend verschwunden: Der ADAC bemängelt,
jedes fünfte von über 500 getesteten Modellen verfüge nicht über einen Einklemmschutz an den elektrischen
Fensterhebern.
Besonders häufig fehlt der Schutz dort, wo er am wichtigsten ist - an den hinteren Seitenscheiben, dort,
wo Kinder gerne mit den Fingern ins geöffnete Autofenster greifen oder gar den Kopf herausstrecken.
Wird
jetzt der Schalter berührt, besteht Verletzungsgefahr. Bei elektrischen Schließsystemen wirken laut
ADAC Kräfte bis zu 30 Kilo - genug, um mühelos Zucchini, Tomaten oder Karotten zu zertrennen.
Zu den Modellen, die weder auf der Fahrerseite noch auf der Beifahrerseite und an den hinteren Seitenscheiben
eine automatische Schutzvorrichtung haben, gehören den Angaben zufolge unter anderem der Daihatsu Terios, der
Ford Ranger und der Hyundai Tucson. Bei den Schiebedächern ist die Lage etwas besser, dennoch gibt es Ausnahmen.
Weder Honda Jazz noch Chrysler PT Cruiser, VW Eos oder KIA Magentis haben den intelligenten Mechanismus zu
bieten. Eine vollständige Liste der unsicheren Autos hat der ADAC nicht veröffentlicht.
Gesetzlich vorgeschrieben ist der Einklemmschutz laut ADAC nur bei Fensterhebern mit Hochlaufautomatik, bei
denen ein einmaliges kurzes Antippen des Schalters genügt, um das Fenster komplett zu schließen - und nur
dann, wenn die Bedienung auch ohne eingeschaltete Zündung möglich ist. Vorgeschrieben ist nur ein Stopp des
Fensters; eine Umkehrautomatik haben nur bessere Systeme. Bei manchen Pkw funktioniert die Schließkraftbegrenzung
nur zusammen mit der Hochlaufautomatik, jedoch nicht bei gedrücktem Schalter.
Damit Finger, Hände, Hals und Kopf unbeschädigt bleiben, sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt im Fahrzeug
bleiben. Der Zündschlüssel sollte immer abgezogen werden. Fenster und Schiebedach dürfen nur dann mit der
Fernbedienung geschlossen werden, wenn Sichtkontakt mit dem Fahrzeug besteht. Wer wissen möchte, ob sein
Fahrzeug über einen Einklemmschutz verfügt, kann dies etwa mit Hilfe eines Tennisballes ganz einfach überprüfen.
Ist der Schutz vorhanden, stoppt das Fenster bei einer Ballberührung automatisch bzw. öffnet wieder ein Stück.
Autofahrer sollten berücksichtigen, dass die Elektronik bei mehrmaligem Anstoßen gegen ein Hindernis die
Kraftbegrenzung letztendlich ausschaltet, weil sie nicht zwischen einem Hindernis und etwa im Winter
notwendigem erhöhtem Kraftaufwand unterscheiden kann. Das Ausschalten der Zündung bei geschlossenen Fenstern
sollte die Technik wieder reaktivieren - ein Test kann nicht schaden.