Die erwartete Krise am Automarkt hat im Februar nicht stattgefunden – im Gegenteil: Die Zulassungszahlen bei
neuen und jungen Pkw sind so stark angestiegen wie schon lange nicht mehr. Keine Frage: Die Abwrackprämie zeigt
Wirkung.
Nach den am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg veröffentlichten Zahlen wurden im Februar 277.740 Pkw
neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht einem Zuwachs um 21,5 Prozent oder knapp 50.000 Einheiten gegenüber
dem Vorjahresmonat.
Noch eindrucksvoller ist der Markt der jungen Gebrauchten bis maximal 12 Monate Alter: Die Steigerungsrate beträgt
hier 68.000 Autos (+82 %) im Vergleich mit dem Februar 2008. Ganz offensichtlich hat die sogenannte Umweltprämie
der Bundesregierung in Kombination mit hohen Rabatten der Hersteller bei den Verbrauchern eine große Wirkung
gezeigt, die so nicht jedermann erwartet hatte. Hierfür spricht auch der mit 60 Prozent deutlich überdurchschnittlich
hohe Anteil von privaten Haltern bei den Neuzulassungen.
Besonders hoch im Kurs standen erneut Kleinst- und Kleinwagen sowie Autos der Kompaktklasse. Mit Zuwächsen von
155, 93 und 6,5 Prozent deckten sie 63 Prozent des Gesamtmarktes ab. Besonders hohe Zuwachsraten gab es bei Ford Ka,
VW Fox, Hyundai i10 und Fiat Panda. Weil solche Autos zumeist mit Benzinmotoren ausgerüstet sind, sank der Diesel-Anteil
auf insgesamt nur noch 30,8 Prozent.
Die anderen Segmente entwickelten sich dagegen rückläufig. Ein Minus in der Oberklasse von 28 Prozent verdeutlicht
die Situation. Der Anteil der deutschen Marken ging im Februar auf 55 Prozent zurück. Bei Ford war dagegen eine
auffallend deutliche Aufwärtsentwicklung von 59 Prozent zu beobachten. Auch VW konnte 23 Prozent hinzugewinnen,
während es bei Opel nur gut 4 Prozent waren. Audi erreichte gerade noch ein leichtes Plus, während Mercedes
und BMW rund ein Viertel einbüßten, Porsche sogar fast ein Drittel.
Bei den ausländischen Marken fielen Hyundai (+229 %), Suzuki (+215 %), Daihatsu (+109 %) und Chevrolet (+103%)
mit überproportional hohen Zuwachsraten auf. Nicht vom Boom profitieren konnten dagegen die kleineren und/oder
feineren Hersteller sowie Nissan.
Die Lage im Nutzfahrzeugbereich ist eingetrübt. Investitionsgüter wie Lkw (-31,1 %) und Sattelzugmaschinen (-48,2 %)
waren stark rückläufig. Auch Motorräder und Wohnmobile waren weniger gefragt; lediglich die Busse konnten ein
leichtes Plus verbuchen.
Auf dem Gebrauchtmarkt steht ebenfalls ein leichtes Plus unter dem Strich, das ebenfalls die Pkw begründen.
Insgesamt wurden 587.535 Kfz gezählt, darunter waren 537.435 Pkw (+6,4 %). Der Anteil an jungen gebrauchten Pkw
(bis zu 12 Monate alt) ist mit 28,2 Prozent auffallend hoch.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.