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Startschwierigkeiten beim Online-Antrag / Hersteller-Ranking veröffentlicht
Abwrackprämie: Neues Antragsverfahren verweigert Dienst (aktualisiert)
Das neue Reservierungsverfahren für die Abwrackprämie ist am Montag direkt nach dem morgendlichen Start weitgehend
zusammengebrochen. Unterdessen hat das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstmals
Zahlen vorgelegt, inwieweit die einzelnen Hersteller von der staatlichen Förderung profitieren.
Viele Experten hatten es vorhergesehen: Das an diesem Montag um 8 Uhr freigeschaltete, neue Beantragungs- und
Reservierungsformular für die Abwrackprämie funktioniert bis dato so gut wie nicht.
Aufgrund von technischen Problemen komme es derzeit zu Schwierigkeiten beim Aufruf und beim Ausfüllen
des Antrags, schreibt das BAFA auf seiner Internetseite. Die Probleme sollen dem Vernehmen nach aber nicht
bei den eigenen Servern liegen, sondern außerhalb des Einflussbereichs der Behörde. Die Server selbst liefen
stabil, hieß es. Im Vorfeld seien Testläufe mit mehreren 100.000 Anträgen erfolgreich durchgeführt worden.
Die Probleme seien vielmehr "netztechnischer Natur"; es spräche einiges dafür, dass es sich um eine sog.
"denial of service-Attacke" handelt: Nach Angaben des beauftragten externen Dienstleisters werten verschiedene
Knotenpunkte im Internet unter Umständen die zahlreichen Anträge als Angriff und verweigern die Weiterleitung.
Bis zum Nachmittag waren nur einige Tausend Anträge übermittelt worden. Offenbar betreffen die Probleme aber
nicht nur die Erreichbarkeit des Systems, sondern auch die internen Zuordnungen und damit den Datenschutz:
Nutzer berichten von Eingangsbestätigungen per Mail, die für einen anderen Antragsteller gedacht waren. Zur
Stunde ist unklar, wann das neue Verfahren tatsächlich zuverlässig verwendet werden kann. Vorerst kann Betroffenen
nur geraten werden, es tief in der Nacht noch einmal zu versuchen.
Auch am Dienstag Vormittag läuft das System nicht stabil. Das BAFA will im Laufe des Vormittages weitere Informationen
veröffentlichen.
Unterdessen hat die Behörde am Freitag erstmals Zahlen vorgelegt, welche Hersteller inwieweit von der "Umweltprämie"
profitieren. Danach steht Volkswagen eindeutig an der Spitze: 14,15 Prozent der zu diesem Zeitpunkt rund 360.000
Antragsteller haben einen VW gekauft. Auf den Podiumsplätzen folgen Opel mit 10,2 und Hyundai mit 7,8 Prozent, nur
knapp vor Ford und Škoda. Profitiert von der staatlichen Förderung haben außerdem vor allem Toyota, Fiat, Renault,
Peugeot, Seat und Suzuki, die alle über drei Prozent kommen.
Auffallend ist im übrigen der recht geringe Anteil von Dacia (2,11 Prozent) und Smart (0,4). Kaum angekommen
ist die Prämie naturgemäß auch bei Käufern der Premiummarken. Mercedes (1,5 Prozent) führt hier leicht vor BMW
(1,2) und Audi (1,1).
Lancia, Alfa, Volvo rangieren sogar unterhalb von 0,5 Prozent. Dort ist beispielweise auch Lada anzutreffen
(0,2), wo aber die rund 700 Autos durchaus viel bedeuten, wenn man weiß, dass die russische Marke im ganzen
Jahr 2008 in Deutschland weniger als das Dreifache verkauft hat.
Rechnet man die vier wichtigsten VW-Marken zusammen, erreicht der Konzern einen Anteil von gut 26,5 Prozent
oder 95.000 Autos. Wie viele dieser Käufe tatsächlich durch die Prämie ausgelöst wurden, kann die Statistik
natürlich nicht ermitteln.
text Hanno S. Ritter
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