Zwei Quartale lang lagen die Autohaltungs- unter den Lebenshaltungskosten. Doch trotz niedriger
Spritpreise halten die beiden statistischen Trendlinien nun wieder die bekannte Reihenfolge:
Autofahren ist zwar kurzfristig günstiger geworden, langfristig aber ist es umgekehrt.
Zwar beträgt der Rückgang der Kosten rund ums Auto 4,1 Prozent gegenüber dem Sommer 2007, wie aus
dem am Donnerstag turnusmäßig veröffentlichten Autokosten-Index von ADAC und Statistischem Bundesamt
hervorgeht. Im Vergleich dazu sind die gesamten Lebenshaltungskosten der privaten Haushalte nur um 0,1
Prozent gestiegen.
Dass sich in den letzten Jahren die Kosten für Autofahrer trotzdem stärker nach oben entwickelt haben als
die der Lebenshaltung, zeigt der längerfristige Vergleich des Autokosten-Index, dessen Basis zuletzt 2005
auf den Basiswert von 100 gesetzt wurde. Aktuell liegt er bei 108,8 Punkten, während der Lebenshaltungsindex
bei 107,1 Punkten rangiert.
Hauptverantwortlich für den Rückgang der Autokosten sind die gesunkenen Kraftstoffpreise. Im Vergleich zum
Rekordniveau, das im Vorjahr die Autofahrer beutelte, sind die Preise mittlerweile um über 15 Prozent
abgerutscht. Diese Abwärtsentwicklung ist jedoch längst gestoppt, denn nach dem dramatischen Preisverfall
im Herbst letzten Jahres sind Benzin und Diesel wieder deutlich teurer geworden. Seit Dezember 2008 ist
ein Anstieg von 13,6 Prozent zu verzeichnen.
Abgesehen von den Kraftstoffen fallen beim Autokosten-Index noch weitere Faktoren ins Gewicht. So fließen
in die Berechnung unter anderem die Kosten für Reparaturen und Inspektionen (plus 4 Prozent), die Ausgaben
für Fahrschulen und die Führerscheingebühr (plus 1,9 Prozent) sowie die Anschaffungskosten für Autos
(unverändert) bzw. Motorräder (plus 2,5 Prozent) ein. Auch Garagenmieten, Versicherung und Steuer sowie
Aufwendungen zur Autopflege werden im Warenkorb berücksichtigt.