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Irakische Nummernschilder |
Wirtschaftskrise? Nicht bei der Utsch AG in Siegen. Das Unternehmen arbeitet eigenen Angaben zufolge rund um die Uhr,
um Großaufträge abzuarbeiten. Der neueste stammt aus dem Irak und beinhaltet nicht nur Autokennzeichen, sondern auch
die gesamte Kfz-Zulassungs-Infrastruktur.
Bereits seit Anfang Juni liefert Utsch Autoschilder "Made in Germany" in den Irak, wie das
Unternehmen erst jetzt mitteilte.
Beim dritten Großauftrag aus dem Ausland binnen eines Jahres geht es um mehr als die Lieferung von Autoschildern. Das
irakische Zulassungs- und Führerscheinsystem wird rundum erneuert. Utsch stellt die komplette Hard- und Software für
die Fahrzeugregistrierung und Führerscheinausgabe im Irak bereit. Hinzu kommen Maschinen und Materialien für die
Produktion von einer Million Autokennzeichen, Führer- und Fahrzeugscheinen. Die 20 neuen Zulassungs- und Prägestellen
werden aufgrund der mangelhaften Infrastruktur im Irak über ein Satellitenkommunikationssystem mit der Zentrale in
Bagdad verbunden.
Die Beratungen und Verhandlungen mit den zuständigen Regierungsstellen liefen - unter schwierigsten Bedingungen - bereits
seit Ende des Irak-Krieges im Jahre 2003. Die Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Im Oktober 2008 wurde der Auftrag über
12 Millionen US-Dollar (8,5 Millionen Euro) mit der irakischen Regierung unterzeichnet. Der irakische Verkehrspolizei-Chef
und ein Direktor des Innenministeriums waren nach Nordrhein-Westfalen gekommen, um die umfassende Lieferung zu ordern:
Sicherheitskarten und -kennzeichen, Fahrzeugzulassungs- und Führerscheinsystem, manipulationssichere Kennzeichenbefestigungen
und holografische Sicherheitsaufkleber als drittes Autokennzeichen für die Windschutzscheiben der Kraftfahrzeuge.
Und das ist möglicherweise noch nicht alles. Utsch-Vorstandschef Helmut Jungbluth erwartet die Umsetzung weiterer
Projekte: "Wir führen bereits Gespräche, zum Beispiel über den Bau von Gebäuden für Zulassungsstellen und Folgeaufträge
für Verbrauchsmaterialien für die Kennzeichenherstellung."
Erst im Juni 2008 erhielt der deutsche Mittelständler einen Auftrag über 24,8 Millionen Euro aus Ägypten für die
Produktion und Lieferung von neun Millionen Autokennzeichen. Im Oktober 2008 folgte einen Auftrag aus Rumänien
über knapp 20 Millionen Euro.