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Real hat den ersten Drive-in-Supermarkt eröffnet |
Real |
Die Supermarktkette Real aus dem Metro-Konzern hat am Dienstag bei Hannover den ersten Drive-in-Supermarkt Deutschlands
eröffnet. Zuvor im Internet bestellte Waren werden nur noch abgeholt und ans Auto gebracht. Die Idee erscheint nachahmenswert.
Der Drive-in-Markt in Isernhagen-Altwarmbüchen bei Hannover ist an den benachbarten Real-Markt angegliedert, aber räumlich
getrennt. Er wird ausschließlich Online-Kunden bedienen.
Die Kunden bestellen ihre Ware in einem speziellen Online-Shop des Unternehmens. Dies bietet sich vor allem dann an,
wenn keine Inspiration beim Einkaufen gewünscht ist, sondern etwa Standardprodukte wie Schokolade, Toilettenpapier
oder Nudeln gekauft werden sollen. Das Sortiment umfasst den Angaben zufolge derzeit rund 5.000 Artikel, inklusive solcher,
die gekühlt oder gefroren vorgehalten werden. Frühestens zwei Stunden nach Bestelleingang ist der reale Warenkorb fertig
und steht zur Abholung bereit; alternativ kann auch bis zu fünf Tage im voraus bestellt werden. Bestellungen lassen
sich für eine spätere Wiederholung speichern.
Bei der Abholung fährt der Kunde am Terminal des Marktes vor und gibt die Bestellnummer ein oder scannt den Abholschein.
Anschließend bekommt er eine überdachte Parkbox zugewiesen, in der ihm dann ein Mitarbeiter die Ware übergibt oder auf
Wunsch gleich ins Auto lädt - ganz so, wie es in den USA vielerorts Standard ist. Der gesamte Abhol- und Bezahlvorgang
soll nur rund fünf Minuten in Anspruch nehmen.
Die Services hat Real dabei kundenfreundlich gelöst: Bezahlt werden kann vor Ort nicht nur bar oder per EC-Karte, sondern
auch mittels Kreditkarte. Payback- und andere Treuepunkte können wie im herkömmlichen Markt gesammelt werden. Die
Produktpreise sind laut Anbieter identisch zu denen im herkömmlichen Supermarkt; erhoben wird lediglich eine Servicegebühr
von 1 Euro pro Einkauf, die angesichts des Sparpotentials für den Betreiber freilich auch überflüssig erscheint.
"Wir vermeiden alle Nachteile, z.B. anfallende Versand- und Zustellgebühren für eine oder sogar mehrere verschiedene
Lieferungen", erklärt Real-Geschäftsführer Roland Neuwald - ein Seitenhieb auf den Online-Marktführer Amazon, wo neuerdings
ebenfalls Lebensmittel verkauft werden. Neuwald sieht die Drive-In-Stationen nicht in Konkurrenz zu den Warenhäusern, sondern
als Ergänzung speziell für Kunden mit wenig Zeit. Sollte sich das Konzept bewähren, ist eine "zeitnahe" Ausweitung auf andere
Städte geplant.