Panorama: Schwertransport mit Bastelbremse

Bei Schwertransporten gehen die Verantwortlichen stets auf Nummer Sicher – sollte man meinen. In Mittelfranken hat die Polizei jetzt ein entsprechendes Gefährt aus dem Verkehr gezogen, das bei der Bremsanlage auf eine höchst merkwürdige Bastlerlösung vertraute. Am Montagnachmittag (11.7.) war eine Streife der Verkehrspolizeiinspektion Fürth beauftragt worden, einen Schwertransport zu begleiten, der eine tonnenschwere Raumzelle (Teilbaustück für Fertighäuser) an die Ostseeküste transportieren sollte.

Hierzu kontrollierten die Beamten vor Abfahrt des Schwertransportes die technische Beschaffenheit des Fahrzeuges - und stellten schnell einen Zischlaut durch das Entweichen von Luft an der Bremsanlage fest. Bei näherer Betrachtung wurde offenbar, dass einer der Bremszylinder an der zweiten Achse des Schwerlastaufliegers abgebrochen war. Mittels mehrerer Kabelbinder wurde das abgebrochene Teil zusammengehalten, konnte von den Beamten jedoch frei bewegt werden.

Bei dem ca. 28 Meter langen und auf 65 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht zugelassenen Fahrzeug bestand bei Weiterfahrt die Gefahr, dass im Falle eines Entweichens größerer Luftmengen plötzlich die Druckluftanlage alle Bremsen blockiert. Dies hätte zum sofortigen Stillstand des Fahrzeuges während der Fahrt geführt - und damit zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer.

Die Weiterfahrt wurde unterbunden, Ermittlungen aufgenommen.