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Mittwoch, 17. April 2024
Fertigung in Torslanda wird auf E-Autos umgestellt und modernisiert

Volvo: 1 Milliarde für das Stammwerk

An sich ist Volvo ein chinesisches Unternehmen geworden, doch an der Fertigung im Heimatland Schweden wird festgehalten. Passend zum angekündigten großen Batteriewerk soll jetzt auch das Stammwerk zukunftsfit gemacht werden.
Volvo: 1 Milliarde für das Stammwerk
Volvo
Mit umgerechnet fast 1 Mrd. Euro
modernisiert Volvo sein Stammwerk in Torslanda
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Volvo Cars investiert in den kommenden Jahren insgesamt zehn Milliarden Schwedische Kronen (rund 960 Millionen Euro) in sein Stammwerk in Torslanda. Diese Ankündigung will der Autobauer als Bekenntnis zu seinem Stammsitz verstanden wissen; im Übrigen bereiten die Investitionen den Weg zur Transformation zu einem reinen Elektroauto-Anbieter. Diese Entscheidung bzw. dieses Ziel hatte Volvo im März 2021 für 2030 ausgegeben.

Das Geld fließt zu einem größeren teil in das sogenannte Mega-Casting, das Volvo eigenen Angaben zufolge als einer der ersten Automobilhersteller umsetzt: Große Teile der Bodenstruktur werden dabei als ein zusammenhängendes Aluminiumteil gegossen. Dies reduziert das Gewicht und verbessert so die Energieeffizienz und in der Folge auch die elektrische Reichweite der E-Fahrzeuge.

Außerdem sollen in Torslanda die Lackerierei modernisiert werden, es entsteht eine neue Batteriemontageanlage, die Montagehalle wird umgebaut und das Logistikareal renoviert. Außerdem sollen soziale Bereiche und Büros modernisiert werden.

Das Werk Torslanda vor den Toren Göteborgs ist eine der am längsten in Betrieb befindlichen Volvo Fertigungsanlagen: Es wurde im April 1964 vom schwedischen König Gustaf VI. Adolf eröffnet und war lange Zeit die größte Einzelarbeitsstätte des Landes. Im Dreischichtbetrieb arbeiten derzeit rund 6.500 Mitarbeiter im Werk, die jährliche Produktionskapazität liegt bei 300.000 Fahrzeugen.

Erst Anfang des Monats hatte Volvo zusammen mit dem Batteriehersteller Northvolt den Bau einer neuen Akkufabrik in Göteborg angekündigt. Die neue Fertigungsstätte, die bis zu 3.000 Arbeitsplätze schaffen soll, geht voraussichtlich 2025 in Betrieb und ergänzt das geplante Forschungs- und Entwicklungszentrum, das die beiden schwedischen Unternehmen Ende 2021 avisiert hatten. Insgesamt investieren die Partner rund 30 Milliarden Schwedische Kronen (rund 2,9 Milliarden Euro) in die gemeinsame Batterieentwicklung und -produktion. Geleitet wird das neue Produktionswerk vom früheren Tesla-Manager Adrian Clarke.
text  Hanno S. Ritter
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