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Rauswurf vor Antritt: |
Opel |
Opel-Designchef Lyon |
Erneuter Schlag für Opel: Der Abgang von Markenchef Karl-Friedrich Stracke und weitere Vorstände ist noch längst nicht verdaut,
schon platzt die nächste Katastrophenmeldung herein: Wenige Tage vor seinem geplanten Antritt in Rüsselsheim muss der designierte
Chefdesigner David Lyon den GM-Konzern verlassen.
Der Amerikaner leitete zuletzt das Design der Marken Buick und GMC sowie das konzernweite Interieur-Design. Lyon hatte sich nach
einem Bericht des Fachmagazins "Automobil Industrie" fachlich intensiv auf seine neue Aufgabe vorbereitet; noch vor knapp zwei
Wochen hatte er nicht nur zu einer gut besuchten Abschiedsfeier geladen, sondern wurde auch von GM-Designchef Ed Welburn offiziell
in sein neues Amt verabschiedet. Am 1. August sollte er in Rüsselsheim den Stab von Mark Adams übernehmen, der in Zukunft das
Design der Marken Cadillac und Buick leiten wird.
Vor wenigen Tagen muss es gekracht haben: Am vergangenen Donnerstag (26. Juli) wurde Lyon dem Magazin zufolge vom Personaldirektor der
GM-Designabteilung, Joseph Ofori-Agboka, zu einem wartenden Fahrzeug eskortiert; am Freitagmorgen versandte Designchef Ed Welburn
intern einen Einzeiler mit dem Inhalt: "Ab sofort ist David Lyon nicht mehr Mitarbeiter von General Motors." Die Art und Weise dieses
Abgangs überrascht selbst Hartgesottene: "Eine Demission in dieser Form hat es bei GM noch nie gegeben," sagt ein Insider.
Ein Opel-Sprecher bestätigte am Sonntag lediglich, dass Lyon nicht mehr für General Motors arbeite; der scheidende Opel-Designchef Mark
Adams bleibe neben seinen neuen Aufgaben in Detroit kommissarisch im Amt, bis ein Nachfolger gefunden
sei.
Die Suche nach diesem ist in
vollem Gang - zu den Namen, die unter Insidern kursieren, zählen unter anderem die Opel-Designer Friedhelm Engler, Malcolm Ward und
Liz Wetzel. Auch andere Namen aus dem GM-Konzern sind im Spiel. Der Zukauf eines externen Designers gilt als wenig wahrscheinlich - zu
wichtig ist die Position bei der Rüsselsheimer Marke, die es nach dem wohl unfreiwilligen
Rücktritt von Karl-Friedrich
Stracke, der
Demission weiterer Vorstände und des Abgangs von Chef-Lobbyist Volker Hoff nun abermals kalt
erwischt hat.