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Sonntag, 5. Mai 2024
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Teil 2

25 Jahre Mercedes T-Modell: Kurzcharakteristik W123

Siehe Bildunterschrift
Klassisch, schön, langlebig: © DaimlerChrysler AG
Mercedes-Benz W123 T-Modell, 1978-85
Der W123T (die korrekte Bezeichnung lautet S123, S für Station Wagon) wurde von 1978 bis 1986 produziert. Erstmals wurde der "Mercedes unter den Kombis" im Herbst 1977 vorgestellt. Trotz saftiger Aufpreise von rund 5.000 Mark gegenüber den schon nicht günstigen Limousinen kommt die neue Variante beim Publikum gut an. Lieferzeiten von bis zu zwei Jahren sind schon 1978 die Regel. Gebaut wird das Modell in Bremen, wie später auch der Mercedes 190 (W201).

Noch heute sieht man einige Exemplare auf den Straßen herumfahren, meist leider nicht in allzu gepflegtem Zustand. Die gut erhaltenen Exemplare werden von ihren glücklichen Besitzern größtenteils nicht mehr im Alltag eingesetzt - schließlich sind sie inzwischen allesamt zwischen 17 und 25 Jahren alt und auf dem Weg, als letzter Mercedes mit viel Chrom zum begehrten Klassiker zu avancieren.

Der S123 war im Gegensatz zu den heutigen Modellen exakt so lang wie die Limousine, und damit warben die Stuttgarter auch. Der Unterschied lag eben im anderen Kofferraum-Konzept; die 45 Grad geneigte Heckscheibe machte gleich klar, dass dieser Mercedes mehr Freizeit- als Handwerker-Auto sein wollte. Eine Niveauregulierung war von Beginn an serienmäßig - noch heute keine Selbstverständlichkeit in Kombis anderer Marken. Das seinerzeit als Extra angebotene Doppelrollo (Trennnetz und Laderaumabdeckung) hingegen ist dem Prinzip nach heute in jedem Kombi anzutreffen. Mercedes rüstet das T-Modell auf Wunsch mit einer zweiten Rückbank aus, auf der zwei Kinder gegen die Fahrtrichtung im Laderaum transportiert werden können; bei Nichtgebrauch lässt sich die Sitzbank unsichtbar in Fächer im Kofferraumboden zusammenklappen.

Der W123 gilt als eine der robustesten Mercedes-Baureihen überhaupt, die - nicht nur im Taxi-Betrieb - Laufleistungen von bis zu 1 Million Kilometern und mehr mit einem Motor erreichten. Selbst die Benziner waren für heutige Verhältnisse extrem solide Motoren. Die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des W123 hat bis heute entscheidenden Anteil am Mercedes-Image der hohen Qualität, wenn es heute auch leider nicht mehr uneingeschränkt zutreffend ist.

Die späteren Modelle waren bereits mit Fahrer-Airbag, ABS, Klimaanlage oder -automatik und anderen Ausstattungsoptionen zu haben. Nur das elektrische Schiebedach blieb in dieser Baureihe mangels Platz für die Flexleitung zum Antriebsmotor noch der Limousine vorbehalten. Bereits von Anfang an hatte der W123 die rechts und links getrennt regelbare Heizung, Drehschalter für Licht und Heizung, Nebelscheinwerfer und -schlussleuchte, Leuchtweitenregulierung, eine Heckklappe mit in den Dachholmen versenkten Gasdruckfedern, Motorhaube mit schmutzfreiem Öffnungsgriff und ohne Haltestab - Details mithin, die heute nahezu jeder Kleinwagen bei den Stuttgartern abgeschaut hat. Die Leichtmetallfelgen des W123 (siehe Fotoserie) - aus einer Magnesium-Aluminium-Mischung hergestellt - gelten noch heute als eine der schönsten klassischen Felgen überhaupt.

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text  Hanno S. Ritter
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