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Freitag, 29. März 2024
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2+2-Sitzer ab Jahresende zu haben / Cabrio-Version folgt / Preise auf 7er-Niveau

Vorstellung: Das neue BMW 6er-Coupé

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BMW 6er-Coupé
© BMW AG
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BMW zündet weiter sein Neuheiten-Feuerwerk. Nach 3er-Facelift, Z4, neuem 5er und dem kürzlich präsentierten X3 folgt nun das völlig neue 6er-Coupé. 14 Jahre nach dem Ende der ersten gebauten 6er-Reihe (1976-1989), deren Nachfolger der blasse 850i war, setzen die Münchner damit ihre Tradition großer und luxuriöser Coupés fort.

Die offizielle Premiere findet auf der IAA Mitte September in Frankfurt statt, die Markteinführung soll gegen Ende des Jahres erfolgen. Heute nun hat BMW erstmals offizielle Details und Bilder veröffentlicht.

Optisch bietet der 6er keine großen Überraschungen - was manch einen, dem die neue BMW-Linie zusagt, durchaus erfreuen mag, andere jedoch aufstöhnen lassen wird. Von vorne fallen ein abermals variiertes Scheinwerfer-Design ins Auge; der Rundbogen sitzt nun außen unten. Der Blinker, in gelb gehalten, sitzt horizontal über den beiden Scheinwerfern, ist aber nicht so auffällig gezeichnet wie beim Fünfer oder Siebener. Von diesem stammt eher die große BMW-Niere, die durch zwei große Chromstreifen am oberen Ende besonders markant wirkt. Die bullige Frontschürze nimmt zwei Nebelscheinwerfer auf, und erinnert jedenfalls entfernt an das Dreier-Coupé. Auffällig sind zudem die weit nach innen gezogenen Kotflügel, die fast bis an die Niere heranreichen. Letztere ist wie beim neuen Fünfer feststehend, die Kante zur Motorhaube also darüber. Die Seitenansicht präsentiert sich im Wesentlichen klassisch, auffällig sind hier lediglich die Form des Tankdeckels und die Doppelkieme samt seitlichem Blinker im vorderen Kotflügel, die von einer langen Sicke in der Tür und im hinteren Seitenteil fortgesetzt wird.

Im Heckbereich gibt es einen als massives Tableau ausgelegten Kofferraumdeckel, der weit ins Seitenteil hineinragt. Diese Lösung ist ebenfalls grundsätzlich vom Siebener bekannt, der u.a. dafür bekanntlich viel Kritik einstecken musste. Dieses Design prägt das ganze Auto und ist auch aus der Seitenperspektive dominierend; BMW spricht von einem selbstbewussten Design. Kennzeichen sowie Nebelschluss- und Rückfahrleuchten sitzen in der Heckschürze, dort finden sich auch rechts und links jeweils ein großes und verchromtes Auspuffendrohr. Insgesamt ist der 6er - wie es sich für ein Coupé wohl auch gehört, lang (4,82 Meter), breit (1,5 Meter) und niedrig (1,373 Meter).

Keine Überraschungen gilt auch für das Interieur. Die Doppel-Hutze findet sich hier ebenso wieder wie der iDrive-Bedienknopf auf der Mittelkonsole. Schalt- oder Wählhebel sind klassisch auf dem Mitteltunnel angeordnet, ebenfalls die manuelle Handbremse.

Ein Blick unter die Haube: Hier verbauen die Münchner zunächst ausschließlich das 4,4 Liter große V8-Triebwerk mit VALVETRONIC, Bi-VANOS, einer vollvariablen Sauganlage und anderen Hightech-Features, das 333 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Nm entwickelt. Die gleiche Maschine findet sich auch im Siebener und ab Herbst auch im Fünfer (Autokiste berichtete). So motorisiert, erreicht das neue Coupé die 100 km/h-Marke nach 5,6 (Fünfer: 5,8) Sekunden und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Für die Kraftübertragung stehen drei jeweils sechsstufige Getriebe zur Verfügung: Neben dem manuellen Schaltgetriebe ist eine Automatik mit Steptronic-Funktion sowie ein sequentielles manuelles Getriebe erhältlich, das zusätzlich zum Schalthebel auch mit Schaltpaddels am Lenkrad (siehe Fotoserie) - wie in der Formel 1 - bedienbar ist.

Wie üblich bei BMW, haben die Ingenieure auf konsequenten Leichtbau geachtet. Dies zeigt sich insbesondere in einer neuartigen Aluminium-Stahl-Kunststoff-Mischbauweise der Karosserie: Während die Heckklappe aus Kunststoff besteht, sind Motorhaube und Türen aus Aluminium gefertigt; die vorderen Seitenwände bestehen wiederum aus Thermoplast. Ergebnis ist ein Leergewicht von rund 1.600 Kilogramm und eine ausgeglichene Achslastverteilung. Auch das Fahrwerk besteht vollständig aus Aluminium, wofür BMW das Wortungetüm "GewichtsReduziertenAluminiumVorderwagen" (GRAV) geschaffen hat.

Für Fahrspaß und Sicherheit sorgen ESP (das bei BMW noch immer DSC heißt) inklusive "Dynamic Traction Control" (DTC). Auf Wunsch sind auch hier das Fahrwerkssystem "Dynamic Drive" zur Reduzierung der Seitenneigung der Karosserie sowie die kürzlich im 5er vorgestellte AktivLenkung erhältlich. Ebenfalls nur als Sonderausstattung verfügbar sind ferner das HeadUp-Display (Einführung erst 2004), Kurvenlicht, Abstandstempomat und - ein Novum bei BMW - ein Glaspanorama-Hubdach, das - deutlich größer als ein konventionelles Schiebedach - den Innenraum aufhellt und das Raumgefühl verbessert. Serienmäßig dagegen sind Runflat-Tyres, Klimaautomatik und eine hochwertige Audioanlage.

Die Karosserie ist als 2+2-Sitzer ausgelegt, das Kofferraum-Volumen geben die Münchner nicht in Litern an, sondern mit ausreichend Platz für "zwei Golfbags und einen zusätzlichen Koffer". Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein viersitziges Cabriolet der 6er-Reihe folgen, das ist inzwischen offiziell bestätigt. Zu erwarten ist, dass auch noch andere Motorisierungen folgen werden.

Die schlechte Nachricht zum Schluss: Die Preise hält BMW noch unter Verschluss, hat aber angedeutet, dass sich diese an der aktuellen 7er-Reihe - und nicht, wie manch einer vielleicht gehofft haben mag, am Fünfer - orientieren werden. - Die 745i-Limousine steht derzeit mit 73.500 Euro in der Liste.
text  Hanno S. Ritter
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