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Freitag, 29. März 2024
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Teil 2

Fortsetzung: Erste Details und Bilder zum neuen Golf (II)

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VW Golf, die Fünfte
© Volkswagen AG
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Die wichtigste Nachricht zuerst: Der Golf V ist im Design unverkennbar ein Golf geblieben, was die einen erleichtert zur Kenntnis nehmen werden, den anderen aber nur ein "schon wieder Langeweile" entlocken dürfte. Da in Anbetracht der Verkaufszahlen die erstere Gruppe wohl deutlich dominiert, darf das als gute Nachricht gelten.

Insgesamt ist der Golf nochmals ein Stück erwachsener geworden, was sich auch in abermals gewachsenen Außenmaßen niederschlägt. Die Karosserie hat in allen Dimensionen zugelegt: Die Länge wuchs um 57 Millimeter auf jetzt 4,20 Meter, die Breite um 24 Millimeter auf jetzt 1,76 Meter und die Höhe um deutliche 39 Millimeter auf jetzt 1,48 Meter. Das Wachstum kommt dabei vor allem den Passagieren zu Gute: Die Beinfreiheit im Fond wächst um 65 Millimeter, die Kopffreiheit um 24 Millimeter hinten und acht vorne. Das Kofferraumvolumen beträgt jetzt 347 (bisher 330) Liter.

Ein Blick aufs Design: Vorne gibt es wiederum jeweils zwei Doppelscheinwerfer unter einer gemeinsamen Klarglasabdeckung - eine Bauweise, die der Golf IV 1997 eingeführt und später herstellerübergreifend bis hin zu Lieferwagen übernommen wurde. Die Blinker sitzen nun in einem schmalen waagerechten Band - Assoziationen an den Phaeton sind nicht zufällig. Über den Scheinwerfern steigen die jetzt deutlich nach oben gewölbten Kotflügeloberflächen an. Als Teil der Motorhaube bilden sie gemeinsam mit dem Kühlergrill ein V-förmig angedeutetes Designmerkmal. Der Kühlergrill selbst ist im Wesentlichen dem klassischen Stil seit dem Golf III treu geblieben. Die Nebelscheinwerfer sitzen nun in der Frontschürze, die sich angenehm unauffällig gibt. Durch den neuen Einbauort für die Nebelscheinwerfer dürfte sich nicht nur deren Lichtausbeute signifikant verbessern, sondern künftig auch die Kombination von Xenon oder Bi-Xenon-Licht mit Nebelscheinwerfern lieferbar sein - die Golf IV-Käufern immer verwehrt blieb. An der Frontschürze fallen nur die nicht mehr seitlich herumgezogenen Schutzleisten auf. Das VW-Logo ist groß wie bisher und leicht in die Motorhaube eingeschnitten, letztere verzichtet auf Lufteinlässe und auch weitgehend auf Kanten und Sicken.

Die Seitenpartie ist ebenfalls Golf-like geblieben, was insbesondere eine gerade Fensterkante und eine breite C-Säule bedeutet. Leicht verändert zeigt sich das dritte Seitenfenster, das nun einen etwas anders gezeichneten Knick hat. Die Kante der hinteren Tür ist noch etwas gerader und verläuft parallel zur seitlichen Kante am Fahrzeugheck. Dort vertraut der Golf künftig auf geteilte Rückleuchten mit - der Phaeton grüßt wieder - Doppelrundaufbau. Soweit auf den ersten Bildern zu erkennen, ist der Blinker klein und rund inmitten eines größeren Lichtkreises. Ob das Bremslicht ein eigenes Segment behält, wie es schon der Golf I hatte, ist derzeit nicht genau zu sagen, aber zweifellos zu hoffen. Die Heckschürze ist voluminös geraten, insbesondere an den Seiten, steht aber nicht mehr soweit hervor wie beim aktuellen Modell. Die Ladekante ist weit heruntergezogen, wohl sogar etwas weiter als bisher. Die große Heckscheibe sorgt stilistisch mit ihrem bis jetzt bis an die C-Säulen reichenden Glaskörper für Transparenz und Leichtigkeit, aber auch ein bisschen für weniger optische Solidität. Die dritte Bremsleuchte sitzt nun außen an der Karosserie in einem kleinen Dachkantenspoiler, der eigentlich völlig überflüssig ist. Dahinter reckt sich eine auffallend kurze Antenne gen Himmel, wobei bisher noch nicht klar ist, ob dies für alle Modelle gilt oder nur für jene mit Navigationssystem.

Einen Griff sucht man an der Heckklappe vergebens. Diese Aufgabe hat nun offenbar das große VW-Logo übernommen, ähnlich wie VW dies bereits beim Beetle gelöst hat. Während man dort das Logo noch dreht, um an den Öffnungsmechanismus zu gelangen, wird beim Golf mutmaßlich die Seat-Lösung zum Einsatz kommen: Oben drücken, und am dann herausstehenden unteren Ende des Emblems die Klappe öffnen. Noch praktischer freilich wäre ein Soft-Open-Griff in einer Leiste gewesen, aber das geht nicht, weil das Kennzeichen weiterhin im Stoßfänger sitzt und so eine Leiste nicht formschön hätte integriert werden können. Das Ergebnis ist eine sehr sauber gegliederte Heckklappe ohne störenden Firlefanz - bis auf die beiden Schriftzüge, die nun weit unten sitzen, aber wohl auch im neuen Golf abbestellt werden können.

text  Hanno S. Ritter
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