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Donnerstag, 28. März 2024
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Auch bei fahrlässigem Verhalten Gefängnisstrafen möglich

Frankreich: Unfallverursachern drohen jetzt horrende Strafen

Frankreich-Flagge
Frankreich ahndet Verkehrsdelikte jetzt noch strenger. Erheblich verschärft wurde das Strafmaß für Autofahrer, die fahrlässig einen Unfall verursachen und dabei Personen verletzen oder töten. Wie der ADAC mitteilt, kann es dafür im Extremfall bis zu zehn Jahre Haft sowie Geldstrafen bis zu 150.000 Euro geben. Die neue Regelung gelte auch für ausländische Autofahrer.

Als Grund für die drastische Verschärfung nennt der Automobil-Club die rund 7.600 Verkehrstoten auf Frankreichs Straßen. Deutschland hatte im vergangenen Jahr rund 6.800 Verkehrstote zu beklagen.

Zum Straftäter wird bereits, wer jemanden bei einem Unfall verletzt und dieser bis zu drei Monate arbeitsunfähig ist: Dann drohen als Höchststrafe drei Jahre Freiheitsentzug und 30.000 Euro Geldstrafe. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger, muss der Unfallverursacher mit bis zu drei Jahren Haft und maximal 45.000 Euro Strafe sowie einem halbjährigen Fahrverbot rechnen. Eine fahrlässige Tötung im Straßenverkehr wird mit bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug, 75.000 Euro Geldstrafe und einem Führerscheinentzug bis zu fünf Jahren geahndet.

Äußerst drastische Strafen erwarten Autofahrer, die einen Unfall mit Personenschaden in alkoholisiertem Zustand, unter der Einwirkung von Drogen, ohne Führerschein oder bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 50 km/h herbeiführen. Solche Fälle können laut ADAC fünf bis sieben Jahre Haft und 100.000 Euro Geldstrafe zur Folge haben. Kriminellen Verkehrssündern, die beispielsweise mit zu viel Promille einen anderen Autofahrer verletzen und danach Unfallflucht begehen, drohen sogar Haft bis zu zehn Jahren, Geldstrafen bis zu 150.000 Euro und die Einbehaltung des Führerscheins für maximal fünf Jahre.

Wer dies alles genau bedenkt, wird sehr genau überlegen müssen, ob er überhaupt noch mit dem Auto ins Nachbarland fährt. Alkoholisierte Unfälle, Drogen oder Unfallflucht lassen sich natürlich vermeiden, und sind sowieso nicht entschuldbar. Fahrlässige Unfälle allerdings sind nicht völlig auszuschließen, solange Menschen hinter dem Steuer sitzen. Wer dann auch nur ein Jahr in den französischen Knast muss, hat möglicherweise sein ganzes Leben daran zu knabbern, wenn er in Deutschland den Job und/oder die Familie verliert.
text  Hanno S. Ritter
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