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Künftig mit zehn Zylindern: BMW (Concept) M5 |
BMW |
Vor ziemlich genau zwanzig Jahren schickte BMW den ersten M5 auf die Straßen. Ob man damals schon geahnt hat, welch
lange und gute Zukunft dieses Konzept haben wird, ist nicht überliefert, aber der Erfolg ist unbestritten und hat
manch anderen Hersteller zur Nachahmung bewogen.
Verteilt über drei Generationen haben die Münchner 35.000 M5 gezählt, die zunächst in Handarbeit bei BMW M und
später am Band im Dingolfinger Werk gebaut wurden. Derzeit gibt es keinen M5, Grund ist der Modellwechsel in der
mittleren BMW-Reihe. Aber es sieht ganz danach aus, dass dieser Zustand nicht allzu lange anhalten wird. Einen
ersten Eindruck eines möglichen neuen M5 vermittelt eine Studie, die die Münchner derzeit auf dem Genfer Autosalon
zeigen, wobei "Studie" dabei nicht ganz passt - das Auto ist sehr seriennah.
M5, das bedeutete stets und trotz der hohen Leistung eine einigermaßen zurückhaltende Optik, ohne dass dem Kenner
(und unterbewusst dem Nicht-Kenner ebenso) verborgen bleiben konnte und sollte, mit wem er es zu tun hat. Auch der
"Concept M5" versucht diesen Spagat zu schaffen. Auffallend gegenüber den "zivilen" 5er-Versionen sind u.a. eine
geänderte Front- und Heckschürze mit großen Lufteinlässen bzw. der M-typischen vierstrahligen Auspuffanlage, modifizierte
Seitenschweller, die etwas tiefer gelegte Karosserie, seitliche Kiemen und natürlich andere, große Räder.
Das Herzstück eines Autos, und insbesondere eines mit dem M-Logo, ist freilich der Motor. Hier dominiert die Ziffer 5,
wohin man nur schaut: Fünf Liter Hubraum sollen rund 500 PS ergeben und auch ein maximales Drehmoment von satten
500 Newtonmetern, gemanaged von einer selbst entwickelten Motorelektronik. Die Leistung kommt nicht aus Turbo- oder
Kompressor-Technik, sondern nur aus dem großen Hubraum, hohen Drehzahlen und vor allem den zweimal fünf Zylindern. Damit
hat der bisherige V8 im M5 (400 PS) ausgedient.
Zehn Zylinder also, und die Münchner sind darauf natürlich mächtig stolz - nicht nur, weil ein solches Triebwerk erstmals
in einem BMW-Serienmodell zum Einsatz kommt und sich ein Vergleich mit jenem aus dem BMW Williams F1-Boliden anbietet,
sondern auch, weil hier die Konkurrenz, insbesondere die aus Stuttgart, die die Münchner zuletzt mit höheren Leistungswerten
in die Bredouillie gebracht hatten, abgehängt werden kann. 500 PS schafft Mercedes/AMG natürlich auch, aber zehn Zylinder
gibt es nicht. Der V8 im E55 AMG etwa leistet 476 PS, bietet aber auch 5,5 Liter Hubraum und gar 700 Newtonmeter.
Nochmal zurück zur Ziffer 5: In weniger als fünf Sekunden soll der M5 die Tempo 100-Marke erreichen und nach weiteren
rund acht Sekunden bereits 200 km/h. Dazu beitragen wird auch das vergleichsweise niedrige Gewicht des M5, das das aller
wesentlichen Mitbewerber unterbieten soll. Dazu wird das Aluminium-Fahrwerk des Serien-5er um die ein oder andere
Komponente aus dem Siebener ergänzt bzw. ersetzt.
Die Kraftübertragung übernimmt ein neuentwickeltes SMG-Getriebe, das erstmals mit sieben Fahrstufen ausgerüstet ist
- Grüße an Mercedes. Dazu gesellt sich ein speziell abgestimmtes ESP und auch das aus dem M3 bekannte variable
Sperrdifferenzial. Natürlich haben die Ingenieure auch Lenkung und Bremsanlage auf die besonderen Einsatzmöglichkeiten
eines M5, der sich schließlich auch auf der Nordschleife wohlfühlen soll, abgestimmt. Traktion und Bremsvermögen
werden unterstützt von Spezialreifen, die an der Vorderachse das Format 255/35 tragen und hinten sogar 285/40,
jeweils im 19 Zoll-Format.
Wann genau "diese Idee" in die Serie umgesetzt wird, sei noch offen, heißt es offiziell bei BMW. Doch schon die
Formulierung zeigt: Umgesetzt wird sie auf jeden Fall, und nach allem, was man hört, auch noch in diesem Jahr. Gentlemen,
start your ... Vermögensplanung.