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Seriennah: Mercedes "Vision R" |
DaimlerChrysler |
Wenn Mercedes auf Auto-Messen Studien präsentiert, die den Vornamen "Vision" tragen, folgt dem Konzept in aller
Regel auch eine Umsetzung in der Serie. Das war so bei A- und M-Klasse, bei SLK und SLR Mc Laren und zuletzt beim CLS.
Jetzt ist wieder Messe-Zeit, und Mercedes zeigt wieder zwei Visionen auf dem Pariser Autosalon, genannt "Vision B"
und "Vision R". Letzteres ist jenes Auto, das schon früher als Grand Sports Tourer (GST) zu sehen war und bei dem eine
Serienproduktion in den USA beschlossene Sache ist. Ganz offensichtlich haben sich die Gerüchte, wonach das Auto später
als "R-Klasse" angeboten wird, bestätigt.
Mercedes sieht das "Sports Tourer"-Konzept als Synthese aus den Vorteilen bekannter Fahrzeugkonzepte wie sportlicher
Limousine, Van und SUV. Damit, so heißt es in einer ersten Vorabinformation der Stuttgarter, seien die Modelle die
Antwort auf die "Wünsche moderner Menschen nach einem Automobil mit faszinierendem Design und repräsentativem Charakter,
das sich gleichermaßen für Familie, Freizeit und Beruf eignet".
Bei dem "Grand Sports Tourer" alias R-Klasse handelt es sich um ein großes, komfortables SUV, deutlich oberhalb der
M-Klasse positioniert und eigentlich in erster Linie für den amerikanischen Markt gedacht. Weil aber die Stuttgarter
bei der Motorisierung zumindest auch einen CDI vorgesehen haben, könnte das Auto möglicherweise auch hierzulande Gefallen
und Käufer finden, vielleicht sogar im Revier der S-Klasse. Der jetzt vorgestellte CDI-Motor ist bereits ein Ausblick auf
die kommende, neue Generation, die dann wie die Benziner auf V-Bauweise umgestellt und auch in anderen Baureihen
eingesetzt werden wird. In der Studie leistet die Maschine 218 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 510
Newtonmetern ab 1.800 Umdrehungen. Trotz der Größe und des serienmäßigen Allradantriebs verspricht Mercedes einen
Kraftstoffverbrauch von weniger als neun Litern im Mittel. EU4-Einstufung und Rußfilter sind bei der R-Klasse
Selbstverständlichkeiten, außerdem ist eine Luftfederung serienmäßig. Die Kraftübertragung übernimmt die
Siebengang-Automatik.
Konzipiert ist die R-Klasse als 4+2-Sitzer. Alle Passagiere nehmen Platz auf bequemen Einzelsitzen und profitieren von
einem Raumangebot, das die Dimensionen mancher Oberklasse-Limousine übertrifft: Der Radstand von 2,98 Metern liegt
in der Tat auf Oberklasse-Niveau, wobei Mercedes betont, dass es sich hier um die europäische Version handelt. Die
US-Kunden dürfen also mutmaßlich mit einer XXL-Version rechnen.
Einige Nummern kleiner ist der zweite "Sports Tourer" ausgefallen, der "Compact Sports Tourer" - die künftige B-Klasse.
Sie basiert auf der neuen A-Klasse, verfügt also auch über das Sandwich-Konzept mit (hier teilweise) unterflur
angeordnetem Motor und Getriebe, was den Platzverhältnissen im Interieur und auch der Crashsicherheit zugute kommt.
Angetrieben wird die Studie von dem neuen Vierzylinder-CDI mit 140 PS und 300 Nm Drehmoment, den Verbrauch beziffert
Mercedes auf unter sechs Liter. Auch hier ist ein Rußfilter Serie.
Und noch eine Neuheit hat Mercedes zu vermelden: Beide Messe-Exponate sind mit einem neuartigen Fahrzeuglack mit
Hochglanz-Effekt versehen. Er spanne sich wie eine metallische Haut über die Karosserie, hieß es, und soll dadurch
die Linienführung der Autos stärker betonen. Die Stuttgarter wollen die Technik bis zur Serienreife entwickeln.
Weitere Daten, Bilder oder gar Preise gibt es bisher nicht. Die Markteinführung der Serienversionen dürfte in beiden
Fällen aber schon für 2005 zu erwarten sein.