Das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern bei Volkswagen klappt offenbar bisher nicht im erhofftem Maße. Nun wurden
die Abfindungsangebote deutlich aufgestockt. Bis zu einer Viertel Million Euro lässt sich der Autobauer jeden einzelnen
Aufhebungsvertrag kosten.
Angeschrieben wurden jetzt 85.000 Tarifmitarbeiter der Jahrgänge 1952 und jünger der Werke Wolfsburg, Braunschweig,
Salzgitter, Kassel, Emden und Hannover. Das beiderseits freiwillige Abfindungsangebot läuft am 30. Juni 2007 aus.
Die Konditionen richten sich nach der Höhe des Monatsentgelts und der Betriebszugehörigkeit.
Im einzelnen liegen die Spannen jetzt zwischen knapp 41.000 und gut 71.000 Euro bei fünf Jahren Betriebszugehörigkeit,
zwischen etwa 59.000 und 115.000 Euro bei sechs bis zehn Jahren und zwischen rund 74.000 und knapp 150.000 Euro bei
elf bis 20 Jahren. Wer bereits mehr als 20 VW-Jahre in der Personalakte stehen hat, erhält seinen frühzeitigen
Ausstieg mit 93.000 bis rund 195.000 Euro versüßt.
Um das Prozedere zu beschleunigen, hat VW außerdem für Schnellentschlossene eine pauschale Zulage ausgelobt. Bei
Ausscheiden im letzten Quartal 2006 gibt es einen Sonderbonus von 27.000 Euro, und bei Unterschrift bis Ende
September gar 54.000 Euro. Der Gesamt-Höchstbetrag beträgt damit nahezu eine viertel Million Euro, die freilich
zu versteuern ist. In einem Beispielfall verbleiben rund 139.000 Euro netto.
"Wir haben die Bedingungen sehr attraktiv gestaltet", betonten Klaus Dierkes, Leiter Personal Volkswagen Deutschland,
und Jochen Schumm, Vorstand Personal von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Eine Zahl von Mitarbeitern, die auf diesem Weg zu
einem Ausscheiden bewegt werden sollen, könne man noch nicht nennen, hieß es. Es sei nun erst einmal entscheidend,
allen interessierten Mitarbeitern "herausragende Konditionen" anbieten können.