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Vermutlich wird |
Porsche/VW|ak |
Porsche bald ein Veto-Recht bei VW haben |
Porsche will weitere 3,9 Prozent der VW-Aktien kaufen. Eine entsprechende Anfrage an das Bundeskartellamt wurde
jetzt gestellt. Bei einer Genehmigung würde Porsche eine Sperrminorität bei Volkswagen erreichen – als David
bei Goliath.
Man rechne mit einer zügigen Freigabe durch die Behörde, erklärte der Sportwagenbauer am Freitag in Stuttgart.
Sobald diese vorliegt, könnte Porsche die beabsichtigte Anteilserhöhung durchführen. Eine Entscheidung darüber,
wann diese letztendlich tatsächlich erfolgen soll, sei bislang allerdings noch nicht getroffen worden, hieß es.
Durch den Erwerb würde der Sportwagenhersteller seinen Anteil an VW von derzeit 21,2 auf 25,1 Prozent der
Stimmrechte erhöhen und damit eine aktienrechtliche Sperrminorität erreichen.
Dies dürfte letztlich auch im Interesse von Volkswagen liegen: Wenn das sogenannte VW-Gesetz vom Europäischen
Gerichtshof gekippt werden sollte, könnte Porsche die zuweilen als Schreckensszenario beschriebene feindliche
Übernahme von Volkswagen, etwa durch Hedge Fonds, leichter abwehren. Bereits nach dem ersten Engagement hatte
Porsche-Chef Wiedeking angedeutet, möglicherweise anderen Großinteressenten einen Strich durch die Rechnung
gemacht zu haben.
Porsche hatte die Beteiligungserhöhung bereits im Herbst 2005 in Aussicht gestellt. Um keinen Kursrisiken ausgesetzt zu
sein, hat das Unternehmen Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen, die den Erwerb der Stammaktien zu einem gesicherten
Kurs ermöglichen. Bereits jetzt ist Porsche größter Einzelaktionär der Volkswagen AG. Inklusive der geplanten
Aufstockung werden die Zuffenhausener am Ende des Prozesses geschätzte 3,5 Milliarden Euro investiert haben - aus
eigener Kraft.