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Neu ab Herbst: Renault Laguna III |
Renault |
Der Renault Laguna war nie ein Verkaufsrenner in Deutschland, und zuletzt sogar ein ausgesprochener Ladenhüter. Die
dritte Generation soll das alles vergessen machen und nach Renault-Doktrin führend sein in Qualität, Umweltschutz und
Sicherheit. Die ersten Details und Fotos sind nicht ganz so spannend.
Von einem "neuen Zeitalter" ist bei Renault die Rede, wenn die Sprache auf den neuen Laguna kommt - oft genug hat
der "Createur d'Automobiles" seit Veröffentlichung des sogenannten "Renault-Vertrages 2009" betont, mit dem Laguna
beginne ein eben solches. Das Auto solle in punkto Produkt- und Servicequalität zu den besten drei seiner Klasse
gehören, hat der Autobauer nun erneut bekräftigt.
Wer geglaubt haben mag, dies gehe einher mit einer neuen Designära, sieht sich beim Betrachten der ersten, jetzt
veröffentlichten Bilder eher enttäuscht. Sektkorken mag man angesichts des weitgehend durchschnittlichen Auftretens
nicht knallen lassen: Der Laguna kommt nicht halb so avantgardistisch daher wie Vel Satis oder gar einst der Avantime,
er ist andererseits aber auch nicht konsequent auf Sportlichkeit, Solidität oder Eleganz getrimmt. Konsens bei den
späteren Kunden war ganz offensichtlich wichtigste Vorgabe an die Designer.
Abgesehen von der seitlich sehr massiven Front- und der ebenfalls bulligen Heckschürze, den auf einer schräg
verlaufenden Sicke angeordneten Türgriffen, dem nur einteiligen Lufteinlass an der Front, den LED-Heckleuchten sowie
den erstmals bei Renault zum Einsatz kommenden Spiegelblinkern gibt es kaum Auffälligkeiten. Dass es Renault an einem
charakteristischen Markengesicht mangelt, wird beim Laguna besonders deutlich: Einen Kühlergrill im klassischen Sinne
und wie anderen Baureihen des Hauses gibt es gar nicht mehr, stattdessen ist die Motorhaube weit nach vorne
heruntergezogen.
Der Laguna wird wie bisher nur in einer Schrägheck- und einer Kombiversion angeboten; die Länge ersterer wächst um
zwölf Zentimeter auf 4,70 Meter. Daten zum bisher bereits 4,70 Meter "Grandtour" liegen noch nicht vor.
Motorseitig gibt es zum Verkaufsstart je zwei Benziner und Diesel. Die Otto-Basis bildet eine Zweiliter-Maschine
mit 140 PS, die auch in einer Turbo-Variante mit 170 PS und dann ausschließlich mit Automatikgetriebe zu haben ist.
Die Diesel-Range beginnt mit dem bekannten 1,5-Liter-Aggregat: 110 PS und ein Durchschnittsverbrauch von 5,1 Litern
lauten hier die wesentlichen Daten, wobei das Triebwerk möglicherweise ohne Rußfilter an den Start gehen wird. Die
meisten Kunden dürften den größeren Selbstzünder bevorzugen, der aus zwei Litern Hubraum 150 PS entwickelt, über eine
Steuerkette statt des wartungsintensiven Zahnriemens verfügt und mit sechs Litern im Mittel 100 Kilometer weit kommen
soll.
Im übrigen hält sich Renault mit Informationen noch bedeckt: Versprochen sind schon einmal eine deutlich optimierte
Klimaanlage, eine bessere Heizwirkung bei den Dieseln, weniger Lärm im Innenraum, eine direktere Lenkung, größer
dimensionierte Querlenker für geringere Seitenneigung und nicht zuletzt eine Bremse, die Werte in der "Spitzengruppe des
Segments" ermöglichen soll. Neu in punkto Ausstattung sind, zum Teil serienmäßig, unter anderem eine automatische
Parkbremse mit Tastenbedienung, ein Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer oder im Kombi elektrisch abklappbare
Rücksitzbankelemente.
Der Verkaufsstart beider Karosserieversionen ist für den Oktober 2007 vorgesehen. Erst im Umfeld der IAA im September
wird Renault weitere Details und die Preise veröffentlichen, und vielleicht ist dann ja auch noch die ein oder andere
Überraschung im Detail dabei. Nach jetzigem Informationsstand muss konstatiert werden: Wirkliche Innovationen bietet der
neue Laguna nicht - was nicht ausschließt, dass er ein gutes Auto ist.