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Samstag, 20. April 2024
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Kompaktvan-Studie mit interessantem Türkonzept

Ford iosis MAX: Vager Ausblick auf den C-MAX II

Ford iosis MAX: Vager Ausblick auf den C-MAX II
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Ford iosis MAX
Ford
Im Mittelpunkt des Ford-Messeauftritts in Genf steht der "iosis MAX". Die in einem schrägen Grünton lackierte Studie ist ein vager Ausblick auf die nächste Generation von Focus und speziell C-MAX, der vor allem durch ein aufwändiges Türkonzept von sich reden macht. 23 Seiten lang ist die Presseinformation zum "iosis X" - ein fragwürdiger Umfang, wie man ihn sonst eher von BMW und Audi kennt. Rückschluss: Ford ist mächtig stolz auf sein neuestes Concept Car.

Der "iosis MAX" ist bereits die dritte Studie unter dem Kunstnamen "iosis", und so, wie der "iosis" von 2005 einen Ausblick auf den aktuellen Mondeo und der "iosis X" von 2006 auf den heutigen Kuga ermöglichte, ist sie als Einstimmung auf die nächste Generation des C-MAX zu verstehen.

Allzu große Seriennähe ist dabei erneut kein entscheidendes Kriterium. Vielmehr wollen die Kölner aufzeigen, was sie (sich vorstellen) können. Dies betrifft sowohl die Designsprache, die das sogenannte "kinetic design" abermals fortentwickelt, als auch die Technik, die hier vor allem mit einem ungewöhnlichen Türkonzept auftrumpfen darf.

So verzichtet der in einem schrägen Grünton lackierte Messe-Hingucker auf B-Säulen. Die vorderen Karosserieöffnungen sind an einem Doppelgelenk aufgehangen und schwenken nach vorne. Zeitgleich bewegt sich die hintere Tür, geführt von verborgenen Beschlägen, in Richtung Heck - ein Effekt, der doppelflügeligen Schiebetüren ähnelt. Am Heck schwingt die untere Hälfte des Kofferraum-Zugangs - die von einem speziellen, doppelparallelogramm-förmigen Beschlag geführt wird - zuerst auf, bevor sie sich im oberen Abschnitt der Heckklappe verankert. Ab hier öffnet sich die hintere Tür als Ganzes und macht den Weg frei zu einer besonders breiten Ladeluke. Alternativ kann die obere Hälfte der Heckklappe auch allein geöffnet werden.

Schließlich zeichnet auch die Motorhaube eine spezielle Kinematik mit verblüffender Doppelfunktion aus. Sie schwingt so weit auf, bis sie parallel zur Windschutzscheibe steht. Dies erleichtert Wartungsarbeiten im Motorraum maßgeblich. Zugleich beinhaltet sie ein aktives System, das Fußgänger bei einer Kollision vor Verletzungen schützt.

Im Innenraum lassen sich die schwebend wirkenden, weil an einer zentralen Traverse aufgehängten, Sitze flach in den (im Passagierabteil) komplett ebenen Fahrzeugboden klappen oder auch inklusive ihrer Befestigung komplett ausbauen und durch spezielle Halterungen - etwa für Fahrräder - ersetzen. Die durchgehende Mittelkonsole verfügt über eine Plexiglas-Oberfläche, die als Touchscreen für die Infotainment-Systeme dient. Die vergleichsweise steil aufgestellte Windschutzscheibe erstreckt sich in einem Stück bis hin zur Heckklappe. Dass sie dabei die Grundstruktur der Dachpartie teilweise freilegt, ist ein durchaus gewollter Effekt.

Seriennäher als die Studie ist ihr Antrieb: Unter der Haube arbeitet ein 1,6-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung, der es dank Turboaufladung auf 180 PS bringt und seine Kraft über das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder leitet. Das Aggregat soll Anfang 2010 in Europa eingeführt werden. Zum gleichen Zeitpunkt will Ford auch ein Start-Stopp-System ("Auto-Start-Stop-System") auf den Markt bringen. Im "iosis MAX" sind weitere Spartechniken wie bedarfsgerecht gesteuerte Lichtmaschine und aktive Kühllufteinlässe, die sich bei Nichtbedarf verschließen, an Bord. Rechnerisch käme die Kombination auf einen Normverbrauch von 5,3 Litern.

Erwähnenswert sind zudem die LED-Technik für die blau eingefärbten Scheinwerfer und Nebelleuchten, die Kameras anstelle von Außenspiegeln, LED-Lichtstäbe in den Seitenschwellern, drei horizontale Zierstreben im unteren Kühlergrill, die man sicher noch öfter sehen wird, und die per Solo-Schwinge an der Lenksäule aufgehängte Instrumentierung. Viele Funktionen bis hin zu Blinker und Scheibenwischer lassen sich per Sprache steuern.

Ford, die tun was, könnte man meinen, aber inzwischen heißt es ja nur noch "Feel the difference". Darüber, was bis zur Serienreife des C-MAX II an Unterschieden zum Wettbewerb übrig bleibt, kann man nur spekulieren. Spruchreif ist bisher nur, dass der nächste C-MAX eine ganze Ecke größer wird als das aktuelle Modell oder dass er in zwei verschiedenen Längen eingeführt wird, wie es Renault beim Scénic hält.
text  Hanno S. Ritter
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