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Mittwoch, 24. April 2024
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Renn-Elfer jetzt mit 450 PS / Gleicher Preis wie der Turbo

Porsche 911 GT3 RS: Noch schneller im Kreis

Porsche 911 GT3 RS: Noch schneller im Kreis
Bild anklicken für Großansicht Neuauflage mit 450 PS:
Porsche 911 GT3 RS
Porsche
Neues für die Rundstrecke: Porsche schärft den sowieso scharfen 911 GT3 RS noch einmal nach. Das straßenzugelassene Homologationsauto für den Renn-911-GT3 geht mit stärkerem Motor und nochmals auffälligerem Auftritt auf Kundensuche. Neu ist ein optionaler Li-Ion-Akku – nicht als Hybridmodul, sondern zum Gewichtsparen. Das Herzstück basiert auf dem Triebwerk des 911 GT3, verfügt also nun über 3,8 statt 3,6 Liter Hubraum - die Downsizing-Mode ist bei Porsche gottlob noch nicht angekommen. Die Ingenieure haben dem Sechszylinder dabei noch einmal 15 PS mehr aus dem Kragen gekitzelt, mithin stehen nun 450 PS im Heck bereit.

Die spezifische Leistung erreicht damit über 118 PS pro Liter - ein im weltweiten Vergleich "extremer Spitzenwert für Saugmotoren", wie Porsche (trotz des leichten Rückgangs gegenüber bisher) stolz anmerkt, und sich beeilt, hinzuzufügen, dass die Geschichte trotzdem uneingeschränkt alltagstauglich sei. Wer will, kann also mit dem GT3 RS auch zum Brötchenholen fahren oder bei Sommerhitze eine Stunde im Stau stehen.

Im Grunde aber ist dieser Elfer speziell für die Rennstrecke gedacht. Zur weiteren Verbesserung des sportlichen Fahrverhaltens gibt es erstmals nicht nur an der Hinter-, sondern auch an der Vorderachse eine breitere Spur. Entsprechend ist die Karosserie nicht nur hinten breiter, sondern auch vorne über zusätzliche Radhausverkleidungen verbreitert. Vorne halten neun Zoll breite Räder mit Reifen der Größe 245/35 R 19 den Kontakt zur Straße, hinten sind es zwölf Zoll breite 325/30er-Walzen.

Der Kraftübertragung dient ausschließlich ein manuelles Sechsganggetriebe, das auf kurze Schaltwege und geringes Gewicht optimiert ist. Zudem sind die Gänge kürzer übersetzt als beim 911 GT3, womit das stärkere Modell in Sachen Höchstgeschwindigkeit sogar zwei km/h abnehmen lässt (310 km/h). Der Sprintwert fällt demgegenüber ein Zehntel besser aus: Der RS lässt sich von kundiger Hand in 4,0 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Der Verbrauch spielt bei einem Auto wie diesem kaum eine Rolle, soll aber trotzdem erwähnt werden: 13,2 Liter sind es nach der Norm, 0,4 mehr als beim regulären GT3.

Serienmäßig beim GT3 RS sind die dynamischen Motorlager. Je nach Fahrsituation verändern sie ihre Steifigkeit und Dämpfung, wodurch bei hochdynamischer Fahrweise die Anbindung des Triebwerks an die Karosserie verbessert wird. Darüber hinaus ist die Aerodynamik gegenüber dem GT3 auf noch mehr Abtrieb ausgelegt, was ebenfalls der Rundstreckentauglichkeit zugute kommt. Speziell für diesen Einsatzzweck führt Porsche ab 2010 zudem eine neue Option ein: Ein zusätzlich beigelegter Lithium-Ionen-Akku, der - anstelle der konventionellen Bleibatterie eingebaut - einen Gewichtsvorteil von über zehn Kilogramm mitbringt.

Optisch ist der RS alles, nur nicht zurückhaltend. Wichtigste Merkmale sind die tiefe Fahrzeuglage, der neue mächtige Heckflügel aus Sichtcarbon (CfK) mit eigenständigen Flügelstützen aus Aluminium, das charakteristische Doppelendrohr des leichten Titan-Endschalldämpfers sowie die speziellen Bug- und Heckteile.

Der Verkauf startet in Deutschland im Januar 2010 zu Preisen ab 145.871 Euro, das sind rund 29.000 Euro mehr als für den normalen GT3, der für alle, die die "Rundstrecke" eher meiden, sowieso die bessere Wahl ist. Zum gleichen Preis gibt es übrigens auch den 911 Turbo - nicht so auffällig und puristisch, aber nochmals schneller.
text  Hanno S. Ritter
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