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Kombi-Ausblick: Seat IBZ |
Seat |
Statt einem wird der VW-Konzern künftig gleich drei kleine Kombis im Angebot haben. Zum Škoda
Fabia Combi gesellen sich der VW Polo Variant und der Seat Ibiza ST, der sich auf der IAA
bereits zeigt – in leicht verfremdeter Form, sprich: als Studie.
IBZ heißt der Überraschungsgast am Seat-Stand auf der IAA. Was sich nach Internationalem
Berufszentrum anhört, ist tatsächlich eine vermeintlich hippe Abkürzung für Ibiza - man kennt
die Marketing-Masche vom VW Iroc, der zum Scirocco wurde.
4,22 Meter lang ist der IBZ, womit er als Kleinwagen einerseits sogar das Kompaktmodell VW
Golf leicht überragt, andererseits aber um die gleichen zwei Zentimeter kürzer ausfällt als
das Schwestermodell Fabia Combi. Das passt, weil ja der Golf Variant auch wesentlich größer
ausfällt als das "normale" Modell.
Was die Messebesucher sehen werden, ist ein Ibiza klassicher Kombi-Machart - sieht man einmal
von den versteckten hinteren Türgriffen ab, die inzwischen als markentypisch gelten dürfen.
Man kann das für einen cool-individuellen Coupé-Look halten oder für nichts weiter als einen
gealterten Gag, der die Funktionalität mehr einschränkt als das Design befördert. Im Übrigen
bietet der kleine Spanier kaum Überraschungen, was kein Nachteil sein muss.
Entstanden ist eine weitgehend seriennahe Studie, die ihrer Funktion als Blickfänger folgend
ein bisschen frecher daherkommt als Serienmodelle das in aller Regel tun. Wer sich beim Betrachten
des Wagens respektive der ersten Fotos also normalgroße Räder und die bekannten Ibiza-Außenspiegel
vorstellt, die beiden integrierten Auspuffendrohre vor dem geistigen Auge durch ein freies,
rundes ersetzt und auch bei Scheinwerfern und Rückleuchten die LED-Technik preisgünstigeren
Standard-Ausführungen weichen lässt, sieht den fertigen Ibiza Kombi schon sehr gut vor sich.
Gleiches gilt für das IBZ-Interieur, das sich mit blauen Dekorstreifen, schwarzen Applikationen
und Wildlederbezug an Armaturenbrett, Türverkleidungen und Dachhimmel, fein durch Lichtleiter-Illumination
in Szene gesetzt, ein bisschen mehr Extravaganz und Luxus leistet als sich dies selbst eine Marke
wie Seat in der Realität traut respektive es die Kunden zu zahlen bereit sind. Auch die Instrumenteneinheit
mit großem Farbdisplay, das herausnehmbare Fach unter der Mittelarmlehne, die elektrisch bediente
Handbremse und die iPhone-Halterung sind dem Messeauftritt geschuldet.
Das Kofferraumvolumen beziffert Seat auf 410 Liter, was eine Ecke weniger wäre als im Fabia
(480) - der etwas flachere Heckabschluss ist der Grund. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, soll eine
komplett ebene Fläche entstehen. Die Markteinführung ist für Mitte 2010 vorgesehen; auf dem
Genfer Salon im März könnte demnach das Serienmodell gezeigt werden. Natürlich wird es nicht
Vario heißen wie frühere Seat-Kombis, sondern ST.