Porsche denkt bereits an sechste Baureihe

Porsche wird seine Modellpalette nicht nur um einen kleineres SUV als fünfte Baureihe erweitern, sondern denkt sogar über ein sechstes Modell nach, um das von VW-Chef Martin Winterkorn vorgegebene Absatzziel von 150.000 Einheiten erreichen zu können. Die Erholung der Konjunktur werde nicht reichen, um den Absatz entsprechend zu erhöhen, sagte der neue Porsche-Chef Matthias Müller dem Magazin "auto motor und sport". "Die Frage ist, wie wir die vier Baureihen ausbauen oder ob es eine fünfte, vielleicht sechste gibt." Diese Fragestellung sei bei Porsche, "warum auch immer", zuletzt nicht mehr so richtig bearbeitet worden. Müller: "Das ist meine Domäne. Vielleicht der Grund, warum ausgerechnet ich heute Porsche-Chef bin."

Neben einem kleinen Mittelmotor-Sportwagen unterhalb des Boxster erwägt Müller ein Modell, über das bisher noch nicht mal spekuliert wurde - einen neuen Mittelmotor-Sportwagen oberhalb der Markenikone 911: "Es gibt zwischen dem 918 Spyder und dem 911 ja noch Spielraum. Da denken wir drüber nach, ob man aus den bestehenden Komponenten ein überlegenes Auto baut." Müller bestätigte die Pläne für ein kleines SUV mit dem Arbeitstitel Cajun. "Das Design ist bis Ende des Jahres fertig." Derzeit würden die Positionierung des Autos und seine Zielgruppen definiert.

Müller sieht Porsche als Kompetenzzentrum für Sportwagen im VW-Konzern. Fakt sei, dass man neben dem modularen Längs- und Querbaukasten überlegen müsse, wie man die großen Limousinen, die großen SUV und die Hochleistungssportwagen so modularisieren könne, dass dort Volumeneffekte entstünden. "Es wäre fatal, wenn wir Weissach, das dritte große Entwicklungszentrum im Konzern, nicht effektiv zum Gewinn weiterer Marken nutzen würden. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine tragende Rolle übernehmen", sagte Müller.