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Dienstag, 23. April 2024
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Offener Golf ab 23.600 Euro jetzt bestellbar / Produktion in Osnabrück

Das ist das neue VW Golf Cabrio

Das ist das neue VW Golf Cabrio
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VW Golf Cabrio
Volkswagen
Das VW Golf Cabrio ist zurück. Deutschlands beliebtestes Auto ist nach vielen Jahren Pause jetzt auch wieder als Cabriolet zu haben. Der offene Golf kommt wie einst mit Stoffverdeck aus Osnabrück, verzichtet aber natürlich auf den Bügel. Das schönste und bekannteste Golf Cabrio ist schon längst ein Klassiker. Auf Basis des Golf I wurde es ab 1979 satte 14 Jahre lang gebaut. Weil Volkswagen damals die Sicherheit in punkto Überschlag und Gurtführung höher bewertete als die Ästhetik, trug der offene Golf als erstes Cabrio einen festen Überrollbügel, der ihm gerade in Kombination mit der recht häufigen roten Lackierung den Spitznamen "Erdbeerkörbchen" einbrachte - und der auch beim Nachfolger auf Basis des Golf III erhalten blieb.

Seit dessen Ende im Jahr 2002 musste VW gegenüber Cabrio-Liebhabern - weitgehend - passen: Weil der ehemalige VW-Chef Ferdinand Piëch angeblich kein Faible fürs Offenfahren hat und weil andere Projekte wichtiger waren, wurden Golf IV und Golf V nicht geöffnet. Dass der Golf VI nun als Cabrio erscheint, hat nicht unwesentlich mit der Übernahme von Karmann durch VW zu tun: Das Auto wird wie seine Vorgänger auch in Osnabrück gebaut.

Optisch bietet das Golf Cabriolet keine Überraschungen. Statt eines Bügels gibt es einen im Ernstfall innerhalb von Millisekunden automatisch ausfahrenden Überrollschutz, wie ihn einst Mercedes ersann und wie es inzwischen klassenübergreifend Stand der Technik ist. Auf auffällige Höcker à la A3 verzichtet der Golf indes. Unterschiede zum regulären, dreitürigen Golf ergeben sich naturgemäß durch die das neue Heck, die flachere Dachlinie und die stärker geneigte Windschutzscheibe. Die Teil-LED-Rückleuchten sind wie beim GTI erwartungsgemäß serienmäßig.

Das Stoffverdeck, prinzipiell vom Audi A3 Cabrio übernommen, öffnet und schließt serienmäßig vollautomatisch. Das Öffnen der neudeutsch auch als Softtop bezeichneten Kapuze dauert nur 9,5 Sekunden und ist damit mehr als zweieinhalb Mal so schnell wie die Prozedur etwa im VW Eos und auch deutlich fixer als im 1er-BMW (22 Sekunden). Der Vorgang ist auch bei niedrigen Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h möglich, so dass es an der Ampel keine peinlichen Situationen gibt, wenn die Entscheidung pro oder contra Frischluft zu spät getroffen wird. Das Kofferraumvolumen beträgt 250 Liter, 100 weniger als bei der Limousine.

Motorseitig bietet VW sechs aus der Limousine bekannte Triebwerke an. Die Basis bildet der 1,6 TDI mit 105 PS und einem Normverbrauch von 4,4 Litern, das sind drei Zehntel mehr als beim geschlossenen Modell. An der Spitze steht im Gegensatz zu Spekulationen unserer Mitbewerber nicht der 160-PS-TSI, sondern das 210-PS-Aggregat aus dem Golf GTI. Die weiteren Alternativen stellen wohl der 1,2 TSI mit 105 PS, der 1,4 TSI mit 122 und 160 PS und der 140 PS starke 2,0 TDI.

VW drückt aufs Tempo: Schon am morgigen Donnerstag, noch vor der Messe-Premiere in Genf Anfang März, können Sonnenhungrige den Kaufvertrag bei ihrem Händler unterschreiben. Die Preise beginnen bei 23.625 Euro für den Einstiegsbenziner. Damit kostet das Cabrio gegenüber einem dreitürigen Golf Comfortline 3.250 Euro mehr, wobei Details zur Cabrio-Ausstattung noch unklar sind. In punkto Sonderausstattungen soll das Angebot beim Cabrio aber weitestgehend der Limousine entsprechen - das Schiebedach einmal ausgenommen.

Dem neuen Golf Cabrio Erfolg vorauszusagen, ist nicht schwer. Gleiches gilt für die Erwartung, dass dieser Kundenanklang teilweise zu Lasten des offenen Audi A3 und des VW Eos gehen dürfte. Ob dessen wesentlich aufwändigeres Dachkonzept (inklusive Schiebedach) einen Vorteil darstellt, ist Geschmackssache, der Preis liegt noch einmal rund 3.500 Euro höher.
text  Hanno S. Ritter
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