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Dienstag, 15. Oktober 2024
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Cordes verlässt den Konzern nach 26 Jahren

DaimlerChrysler: Zetsche wird auch Mercedes-Chef

Siehe Bildunterschrift
DaimlerChrysler
Cordes, Zetsche
Nun ist es offiziell: Der künftige DaimlerChrysler-Chef Dr. Dieter Zetsche wird auch die Leitung der sog. Mercedes Car Group (Mercedes, Smart, Maybach) übernehmen. Amtsvorgänger Cordes geht bereits Ende des Monats.
Wie das Unternehmen heute im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung mitteilte, wird Zetsche (52) bereits zum 1. September die Führungsposition bei Mercedes übernehmen.

Im Zuge dessen wird auch bei Chrysler der neue Chef Thomas W. LaSorda (54) bereits im September antreten. LaSorda war bisher zweiter Mann hinter Zetsche und COO bei Chrysler; seinen Posten erhält wie berichtet Eric Ridenour (47), nun ebenfalls drei Monate früher als ursprünglich geplant. Ridenour ist für drei Jahre zum Vorstandsmitglied bestellt worden.

Der bisherige Mercedes-Chef Dr. Eckhard Cordes hatte noch am Tag der Bekanntgabe des vorzeitigen Abgangs von Konzernlenker Jürgen E. Schrempp den Aufsichtsrat oder jedenfalls einzelne Mitglieder des Gremiums um Aufhebung seines Vertrages gebeten. Er hatte offenbar selbst Avancen auf die oberste Position im Konzern. Ging man zunächst davon aus, dass dies in einer Art von Kurzschlussreaktion erfolgt sein könnte - Cordes war über die Nachfolgeregelung intern schon vorab informiert -, zeigte der Manager mit dem Einlösen von Aktienoptionen am Tag danach recht deutlich, dass er mit dem Autobauer abgeschlossen hatte.

Cordes war erst im Oktober 2004 zum Mercedes-Chef ernannt worden, nachdem er als Vorstandsmitglied für das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge zuvor erfolgreich agiert hatte. Seitdem hatte er auch, jedenfalls soweit von außen beurteilbar, bei Mercedes deutliche Akzente gesetzt - von der Smart-Sanierung über die Einführung von serienmäßigen Rußfiltern für nahezu alle Pkw bis zum Aus für ein weiteres Sportwagen-Projekt mit McLaren. Außerdem hatte Cordes das Thema Qualität stärker in den Fokus gerückt, wenn auch mit bisweilen unglücklichen Formulierungen.

Der promovierte Politikwissenschaftler war seit 1976 ununterbrochen für Daimler-Benz respektive DaimlerChrysler tätig. Er scheide auf "eigenen Wunsch" aus, formulierte DaimlerChrysler; eine sonst übliche Dankesformel enthält die Mitteilung des Konzerns nicht.

Auf den ersten Blick ergibt sich durch die Neuordnung eine bemerkenswerte Konstellation - Zetsche ist bereits ab September Mercedes-Chef, aber jedenfalls offiziell noch unter Schrempp, der wie geplant sein Amt zum Jahresende aufgibt. Es war allgemein erwartet worden, dass die Führungskrise noch vor der IAA gelöst werden würde.
text  Hanno S. Ritter
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